Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 207

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Frau Ministerin, ich glaube, wir sind uns da einig: Da muss man gegensteuern und das Geld nicht nur für Boulevardfilme, sondern auch für anspruchsvolle Filme reservieren, wobei in letzter Zeit auch diese sehr oft Schiffbruch erleiden. Frau Kollegin Unterreiner, 400 Besucher – das ist ein Beispiel! Ein Anspruch des Boulevards beim Film – das ist definitiv zu wenig!

Im Übrigen gibt es die Wirtschaftsförderung von Mitterlehner tatsächlich für diese Art von Filmen, und das wird man eben in Zukunft hoffentlich besser unterscheiden müs­sen. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Ablinger.)

19.31


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Markowitz zu Wort. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.31.11

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Dieses trilaterale Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen Öster­reich, Deutschland und der Schweiz wird von uns natürlich unterstützt. Es ist ja schon eine lange, alte Tradition – wenn ich bedenke, dass Deutschland und die Schweiz seit 1984 ein Abkommen haben und Österreich seit den 1990er Jahren dabei ist. Wir finden es wichtig, dass für die Abwicklungen der Koproduktionen et cetera ein gesetz­licher Rahmen getroffen wird.

Frau Unterreiner, wir werden Ihren Entschließungsantrag unterstützen, denn wir fin­den, dass der österreichische Film mehr unterstützt gehört. Dabei geht es mir nicht nur um den Film, sondern auch um die Produktionskosten, die ja immer horrender wer­den. – Ich glaube, das ist das Hauptproblem, das wir zurzeit haben: dass eben die Pro­duktionskosten jährlich dermaßen steigen, dass man das einfach nicht mehr finan­zieren kann und es durch die Einspielung der Kinos eben nicht mehr funktioniert.

Deshalb finden wir, dass man den Hebel bei der Wurzel ansetzen muss, nämlich bei den Kosten. Der Kostenfaktor muss runter, damit wir mehr Filme produzieren können und junge österreichische Schauspieler die Chance haben, einen entsprechenden Ar­beitsplatz zu finden. Denn das ist das Hauptproblem: dass eben auf Arrivierte zurück­gegriffen wird. Und wir finden es eben sehr bedeutsam, dass die Jugend gefördert wird. Das wäre extrem wichtig! – Vielen Dank. (Beifall beim BZÖ.)

19.32


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesminis­terin Dr. Schmied zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


19.32.40

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Hohes Haus! Ich möchte zu sprechen kommen auf den Tagesordnungspunkt, der das trilaterale Filmab­kommen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz betrifft. Ich habe dieses Filmabkommen in Berlin unterzeichnet. Es ist dies das erste trilaterale Abkommen die­ser Art, und ich darf berichten, dass es von der Branche sehr, sehr positiv aufgenom­men wurde. Es wird als Stärkung des deutschsprachigen Raums wahrgenommen.

Ich habe die Diskussion im Kulturausschuss aufgegriffen. Es gab die Anregung, auch mit Südtirol ein Filmabkommen abzuschließen. Ich darf berichten: Es gibt bereits ein entsprechendes Abkommen mit Italien, mit Südtirol, das allerdings schon einige Jahre zurückliegt. Ich werde anregen, dieses Abkommen zu überarbeiten. Das fällt in die Kompetenz des Wirtschaftsministeriums. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Mag. Unterreiner.)

 


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