gen: Ich habe das Glück gehabt, vor fünf Jahren meinen ersten Enkel zu bekommen, und habe ein Vorsorgeprodukt abgeschlossen – eineinhalb Seiten Aufklärung. Diesen Jänner habe ich wieder einen Enkel bekommen – das Vorsorgeprodukt hatte bereits 16 Seiten Aufklärung! Mir sagen alle Bankbeamten, da verzichten sie darauf, und die Kunden schalten ab. Ich bitte daher wirklich darum, für eine einfachere Steuergesetzgebung und für weniger Bürokratie zu sorgen.
Ich gratuliere dir ganz besonders zu deiner Ernennung zur Bundesministerin für Finanzen. Du ergänzt dieses Team hervorragend, und ich bin überzeugt, dass ihr alle miteinander in dieser Koalition wieder hervorragende Arbeit leisten werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Rufe bei der FPÖ: Ja, ja!)
11.54
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Westenthaler. – Bitte.
11.54
Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler (BZÖ): Es gibt heute und morgen jeweils ein Ereignis, das im Fernsehen übertragen wird: morgen die royale Hochzeit, heute die koalitionäre Neuhochzeit. Wenn man die beiden – Bundeskanzler und Vizekanzler – da oben auf der Regierungsbank sitzen sieht, wie sie an ihrer inhaltlichen und nunmehr auch optischen Verwechselbarkeit arbeiten, dann muss man sagen, dass beide Ereignisse ein Satz verbindet: Es muss wirklich Liebe sein. (Abg. Strache: Wer ist Kate und wer ist Will?)
Bewiesen hat das ein Satz des Bundeskanzlers, der für mich das Erstaunlichste in den letzten Wochen war – nicht die Regierungsumbildung, die gibt es eh jedes Jahr, die ÖVP wechselt ja jedes Jahr Minister aus, aber der Satz des Bundeskanzlers, der erstmals als Bundeskanzler der Republik gesagt hat: Der neue ÖVP-Obmann ist ein Glücksgriff für mich. – Ich gratuliere Ihnen, Herr Faymann und meine Damen und Herren von der SPÖ: Nachdem Sie die noch gefährliche Schüssel-Mannschaft entsorgt haben, nachdem Sie die ungeliebte Pröll-Mannschaft zumindest zum Teil überwunden haben, haben Sie jetzt Ihren Wunschkandidaten in der ÖVP, der unter Ihnen auch in der Regierung sein darf. Gratulation, Herr Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender! (Beifall beim BZÖ.)
Die ÖVP hat sich nach dem Chaos in die Selbstaufgabe verabschiedet, und ihr einziger Grund, da zu sein, ist nur mehr ihre Rolle als Mehrheitsbeschaffer für die sozialdemokratische Partei. Artig tanzt der Herr Spindelegger, lobt auch wunderbar seinen neuen großen Mentor, den Herrn Faymann. Es wird wirklich wunderbar sein. Es wird so werden, wie man es auch in der Mimik des Josef Cap gesehen hat, der heute ein bisschen wie der Heinz Conrads der österreichischen Innenpolitik aufgetreten ist – 40 Jahre im Amt, immer dieselbe Platte –: Die SPÖ ist von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, und die ÖVP in christlich-sozialer Manier sagt: Kann denn Liebe Sünde sein? – Das ist das Schauspiel, das Sie heute bieten. Das ist ja wirklich unglaublich! (Beifall beim BZÖ.)
Dann kommt die neue Frau Finanzministerin her und spricht vom großen Wohlstand im Land – bei 1 Million Menschen, die in Armut sind (Abg. Kopf: Hallo!), bei Menschen, die mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen, während Sie gleichzeitig die Gelder in die EU, nach Griechenland oder sonst wohin schicken – aber der große Wohlstand sei jetzt in Österreich ausgebrochen! Frau Kollegin Fekter, da haben Sie noch viel zu lernen.
Sie verstehen überhaupt die Regierungsumbildung – diese Bemerkung erlauben Sie mir schon, Herr Spindelegger – ein bisserl falsch, nämlich so als innenpolitisches Hütchenspiel. Der Außenminister wird Parteiobmann, eine Landesrätin Innenministerin, die
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