Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll103. Sitzung / Seite 151

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Wenn ich jetzt Ihre Ausbildungsschiene hernehme, die dahin gehend angedacht ist, dass man drei Jahre in einer Lehre verbringt und dann letztendlich als PflegehelferIn abschließt, so kann man das heute schon nach einem Jahr Ausbildung tun und hat dieselbe Voraussetzung.

Es geht uns in erster Linie darum, dass wir – und da haben wir alle zusammen, glaube ich, noch eine große Herausforderung vor uns – zum einen den Pflegeberuf dadurch attraktiv machen, dass wir diesen Kolleginnen und Kollegen auch den entsprechenden Lohn geben, denn da sind wir, glaube ich, in vielerlei Hinsicht noch säumig. Dadurch können wir den Beruf aufwerten, dadurch werden wir es schaffen, dass noch mehr in diesen für uns sehr wichtigen Bereich der Pflegeberufe gehen, was unser Ziel ist, weil zweifelsfrei die demographische Entwicklung das auch verlangt und diesen Bedarf mit sich bringt.

Weil Sie gesagt haben, Herr Kollege Hofer, dass die Agenturen aus dem Osten uns diese Leute hereinbringen, so kann ich Ihnen sagen: Diese Leute möchte ich nicht als Beispiel für in den Pflegeberufen Tätige anführen, denn das sind keine ausgebildeten Pfleger. Das sind bestenfalls Aufpasser, die ohne Qualifikation tätig sind.

Ich gebe Ihnen recht: Wir brauchen mehr Menschen in den Pflegeberufen. Schaffen wir das gemeinsam, indem wir ihnen mehr bezahlen, indem wir ihnen eine gute Ausbil­dung geben, indem wir ihnen das Rüstzeug mit auf den Weg geben! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.00


Präsident Fritz Neugebauer (den Vorsitz übernehmend): Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markowitz. – Bitte.

 


17.00.15

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Herr Präsident! Werte Bundesregierung! Hohes Haus! Was den Lehrberuf für Pflege betrifft, haben wir ja heute schon einiges gehört. Aber ich finde, man muss es auch sachlich argumentieren. Wir werden dem Antrag natürlich zustimmen, weil wir selbst schon seit Jahren fordern, dass da etwas geschehen muss. Wir brauchen einen eigenen Lehrberuf im Pflegebereich.

Wenn das jetzt so ein großes Thema ist, dass man mit 15 Jahren zu jung ist – obwohl wir ja gestern ein Zeichen für die Jugend gesetzt haben, indem wir gesagt haben, Alter ist keine Errungenschaft; ich sehe das genau so –, dann muss man das eben thematisch angehen. Dann muss man eben die Lehrzeit so gestalten, Frau Kollegin Lapp, dass man im ersten Lehrjahr nur Theorie macht. Was spricht dagegen? Man absolviert im ersten Lehrjahr die Theorie, und dann ab 16 führt man die Praxis ein. Das ist absolut gang und gäbe. (Beifall beim BZÖ.)

Ich finde, dass dies auch kein Problem darstellt, wenn man das so argumentiert, denn ich traue den jungen Menschen sehr viel zu. Ich traue ihnen auch zu, dass sie mit 15 Jahren, wenn sie einen Berufswunsch haben, sehr wohl wissen, was auf sie zukommt, denn: Wie ist es denn am Land? Am Land war es jahrelang so, dass einfach die Familie die älteren Personen gepflegt hat. Bei uns daheim war das auch so, das ist ganz normal. Da hat niemand gefragt, ob ich jetzt 10, 12, 13, 14 oder 15 bin, sondern es ist einfach so gemacht worden. (Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Lapp und Mag. Gaßner.) Sie brauchen das jetzt nicht lächerlich zu machen! Was ist Ihr Problem? (Abg. Mag. Gaßner: Ich habe noch keinen 15-Jährigen gesehen, der die Pflege ... übernommen hat!) – Ach so, okay! Ich weiß nicht, woher Sie kommen, das ist Ihr Problem, aber das hat nichts mit mir zu tun. Schauen Sie aufs Land, schauen Sie nach Kärnten, schauen Sie in die Bundesländer, da ist das ganz normal. (Beifall beim BZÖ.)

 


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