Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 37

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ausgebildeter Frauen zu verzichten. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Unterreiner.

 


Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrte Frau Ministerin! Wie Sie wissen, sind wir Freiheitlichen gegen eine staatlich vorgeschriebene Quoten­rege­lung, weil wir denken, dass wir nicht in die Entscheidungsführung der Unternehmen eingreifen sollten. Aber wir sind natürlich auch für eine positive Entwicklung von Frauen in Führungsetagen, und so wie Sie das jetzt in Ihrem letzten Satz gesagt haben, kann ich das auch unterstreichen.

Darüber hinaus kann man aber noch positive und innovative Ideen entwickeln. Ich frage Sie daher: Was halten Sie von der Idee, in Ihrem Ministerium einen Preis zu gestalten, der Betriebe auszeichnet, die sich wiederum durch Frauen in Führungs­eta­gen auszeichnen? Ich stelle mir vor, dass es einmal im Jahr eine große Preis­verleihung mit einem großen Medienecho geben könnte, und ich glaube, dass das auch sehr viel bringen würde.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Eine positive Hervorhebung, eine positive Kennzeichnung von Betrieben, die die Quote erfüllen, ist immer gut, egal, ob man das mit Preisen tut, in Interviews oder über eine eigene Homepage. Ich habe eine eigene Homepage zum Thema Frauen in Führungs­positionen – „Frauen führen“ – eingerichtet, auf der wir alle Netzwerke zusammen­fassen, die es gibt, weil ja immer die Frage gestellt wird, wo denn diese Frauen sind.

Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Ich denke, dass es natürlich wichtig ist, jene Betriebe positiv hervorzuheben, die die Quote erfüllen. Es gibt einige große Unternehmen – Beiersdorf zum Beispiel hat das erst heute bekannt gegeben –, die sich selbst Quoten auferlegen. Das sollte auch für unsere österreichischen Unter­nehmen ein Beispiel sein, dem es zu folgen gilt.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Krist.

 


Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Frau Bundesministerin, die Bundesregierung hat sich im März selbst verpflichtet, einen bestimmten Frauenanteil in den Aufsichts­räten der Bundesunternehmen einzuhalten. Wir kennen Sie als eine aktive Ministerin, die den Worten auch Taten folgen lässt.

Meine Frage: Wie sieht der Stufenplan genau aus, und welche Auswirkungen erwarten Sie sich da auf die Privatwirtschaft?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Dieser Stufenplan besteht – wie das Wort „Stufen“ sagt – aus mehreren, nämlich zwei Teilen. Bis 2013 wollen wir ein Viertel aller Aufsichtsratsfunktionen mit Frauen besetzt haben – sprich: 25 Prozent –, und die nächsten fünf Jahre, also eine ganze Aufsichts­ratsperiode lang, lassen wir uns noch Zeit, die 35 Prozent, die wir uns vorgenommen haben, zu erreichen. Ab sofort soll außerdem jährlich ein Bericht darüber gelegt werden, wie die Quote sich entwickelt, das heißt, welche Fortschritte gemacht werden. So kann man jedes Jahr nachschauen, ob etwas weitergeht oder nicht – und wenn nichts weitergeht, können Sie sicher sein, dass ich dafür sorgen werde, dass mehr Tempo ins Geschehen kommt. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


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