Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 49

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Abgeordnete Dr. Susanne Winter (FPÖ): Der Bachelor-Titel, Frau Minister, ist ja in der Öffentlichkeit noch immer nicht sehr bekannt, sorgt aber nach wie vor für große Irritationen, weil eben der Bachelor-Absolvent im Bundesdienst nicht als A-wertig gilt. Da drängt man junge Leute in ein Studium und erkennt dann diesen Erfolg nicht an. Das finde ich sehr unfair. Immerhin haben in Graz zirka 6 300 Bachelor-Absolventen auf der TU und auf der Grazer Uni graduiert, und man will ja auch die Ausbildung der Volks- und Hauptschulen auf Bachelor-Niveau heben.

Meine Frage geht jetzt dahin: Haben Sie bereits Berechnungen angestellt, wie hoch die Kosten für das Budget wären, wenn alle im Staatsdienst befindlichen Bachelors im Dienstschema als Akademiker ausgewiesen und auch als solche bezahlt werden würden? Und wenn ja, wie hoch sind die Kosten? Wie schaut es mit der Finanzierung aus? (Beifall bei der FPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Die Frage nach den Folgekosten ist natürlich legitim. Das ist auch immer Sache, wenn wir mit der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst verhandeln, dass wir das auf den Tisch legen müssen, denn Folgeforderungen nur für die Gruppe der Lehrer und Lehrerinnen lägen in der Höhe von 700 Millionen €, und das ist, denke ich, im Moment nicht verkraft­bar und auch nicht vertretbar.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Mag. Schick­hofer.

 


Abgeordneter Mag. Michael Schickhofer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Bundesminis­terin, die besondere Vorbildwirkung des öffentlichen Dienstes wurde ja schon mehrmals angesprochen. Inwieweit sehen Sie diese Vorbildwirkung des öffentlichen Dienstes als guter, innovativer Dienstgeber als erfüllt an?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Es hat heute schon einige Gelegenheiten gegeben, Herr Abgeordneter, zu erwähnen, wo überall der öffentliche Dienst Vorbildwirkung hat. Ich glaube, bei Frauenförderung, bei Frauen in Führungspositionen ist es wirklich ein Meilenstein, wo wir sagen können, weil wir eine Quote haben, haben wir auch in dem Bereich schon mehr Frauen in Führungspositionen. Ich glaube, dass wir auch in der Lehrlingsausbildung, wo wir in den letzten Jahren die Zahl der Lehrlinge vervierfachen konnten, wo wir Menschen mit Behinderungen doch auch in einer Anzahl beschäftigt haben, dass wir uns nicht schämen müssen, eine gute Vorbildwirkung haben und dass wir auch einen Bereich, den die Privatwirtschaft überhaupt noch nicht angedacht hat, nämlich den Bereich des Mobbing, als Dienstpflichtverletzung eingeführt haben.

Ich glaube, das sind einige wenige Beispiele, die zeigen, dass, wenn hier die Privat­wirtschaft nachziehen würde, sich das Bild gesamtgesellschaftlich auch schnell ändern könnte. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren! Es sind alle Anfragen zum Aufruf gelangt. Die Fragestunde ist damit beendet.

Vielen Dank, Frau Bundesministerin. (Beifall bei der SPÖ.)

10.19.36Aktuelle Stunde

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

 


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