Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 77

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nämlich in Magersucht, in Ess-Brechsucht et cetera. Auch darauf muss das Augen­merk gelegt werden, dass diesen Krankheiten, die mit diesem neuen Schönheitsideal, fast könnte man sagen Schönheitswahn, besonders Frauen betreffen, entgegengewirkt wird.

Das ist ein Ansatz, der auch in diesem Gesundheitsbericht nachzulesen ist, neben all dem anderen. Es ist ein wichtiges Nachschlagewerk, es gibt wichtige Handlungs­anleitungen. Der Lehrstuhl für Gender Medicine ist ein wichtiger Ansatz, um hier auch weiterzukommen. Ich bin froh, dass wir hier darüber vernünftig, sachlich und ordentlich diskutieren. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

11.48


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gartelgruber. – Bitte.

 


11.48.05

Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Frau Bundesministerin! Ja, der Österreichische Frauengesundheits­bericht ist ein sehr umfassendes Konvolut, und ich gebe Ihnen recht, Frau Kollegin Wurm, ich bin auch froh darüber, dass wir den hier im Plenum behandeln können. Ich möchte auf zwei besondere Punkte in diesem Bericht eingehen.

Das ist zunächst einmal die Brustkrebsvorsorge. Brustkrebs ist weiterhin eine große Bedrohung für Frauen. Als Tiroler Abgeordnete möchte ich natürlich darauf hinweisen, dass Tirol das erste Bundesland ist, das flächendeckend Brustkrebsvorsorge im gan­zen Landesgebiet umgesetzt hat. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir sind keinesfalls bereit, dieses Programm gegen ein schlechteres einzutauschen, wie es eine EU-Richtlinie vorsieht, die der Herr Gesundheitsminister jetzt umsetzen wird. Wir werden Sie, Herr Minister, deshalb beim Wort nehmen, wenn Sie, wie Sie im Ausschuss versprochen haben, keine Kompromisse zu Lasten der Qualität in diesem Bericht machen.

Ich möchte Ihnen aber nur berichten: Auf Initiative der Tiroler Freiheitlichen gibt es einen Allparteienantrag im Tiroler Landtag, der auf eine mögliche Verschlechterung der Verhältnisse hinweist, die verhindert werden soll. Die hohen Tiroler Standards sollen so garantiert bleiben und auch ein Wegweiser für den Rest Österreichs sein.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auf ein weiteres heikles Thema in diesem Bericht möchte ich auch noch eingehen, und zwar geht es um die Schwanger­schafts­abbrüche.

Vorweg möchte ich sagen, ich möchte hier jetzt keine Diskussion über die Fristenlösung vom Zaun brechen, aber wir haben heute schon gehört, dass dieser Bericht ziemlich ideologisch eingefärbt ist. Im Gleichbehandlungsausschuss hat Frau Dr. Anna Dieplinger auf meine Frage darauf hingewiesen, dass es sehr wohl auch internationale Studien über das Post-Abortion-Syndrom und weitere schwerwiegende Probleme von Frauen gibt, die Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt haben. – Dies löste aber einen Aufschrei bei den SPÖ-Expertinnen aus, die ohne entsprechende Grundlagen meinten, diese Studien, die ich zitiert habe, wären nur ideologisch gefärbt.

Dazu möchte ich anmerken, dass ebendiese Passagen im Gesundheitsbericht ideo­logisch gefärbt sind, so frei nach dem Motto: Was nicht sein darf, ist nicht. – Vielmehr wird in diesem Gesundheitsbericht der Schwangerschaftsabbruch als Erlösung von einer Belastung dargestellt, was für viele Frauen wirklich nicht zutrifft. Und genau jene Frauen, die unter ernsten Problemen nach Schwangerschaftsabbrüchen leiden, wer­den im Regen stehen gelassen. Gesundheitspolitik sollte aber abseits jeder ideolo­gi-


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