Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 95

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tatsächlich für Verbesserungen im Gesundheitswesen, da vor allem im Bereich der Frauen, aufzuwenden.

Zum Schluss frage ich noch im Sinne der Gleichbehandlung: Wann wird der Männer­gesundheitsbericht vorgestellt? – Danke. (Beifall beim BZÖ. – Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)

12.44


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Csörgits. – Bitte.

 


12.44.41

Abgeordnete Renate Csörgits (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Zu den Ausführungen meines Vorredners: Manche begreifen es nie. (Beifall bei der SPÖ.) Ich will es auch dabei belassen und mich diesem hervorragenden Bericht widmen.

Ich bin insbesondere einer meiner Vorrednerinnen, nämlich der Kollegin Aubauer, sehr dankbar dafür, dass sie einen speziellen Bereich von Personen im Arbeitsleben herausgegriffen hat, die unter besonderen Belastungen arbeiten, nämlich jene Frauen, die vorwiegend Pflegetätigkeiten machen. Ich kann daher nicht ganz nachvollziehen, dass die Kollegin Belakowitsch-Jenewein zu Beginn gemeint hat, das Kapital „Frauen und Erwerbstätigkeit“ sei zu lang, zu groß und habe eigentlich nichts mit diesem Bericht zu tun.

Also eines ist ja wohl schon klar: dass Arbeitsbedingungen sehr wohl eine Auswirkung auf die Gesundheit haben beziehungsweise Verursacher von Krankheit sein können und dass natürlich auch die Frage Stress und Mehrfachbelastungen negative Auswir­kungen auf die Gesundheit hat. Daher bin ich sehr froh darüber, dass diesem sehr wichtigen Kapitel so viel Platz eingeräumt worden ist.

Lassen Sie mich auf einige Punkte eingehen, wo ich glaube, dass sehr gut heraus­gekommen ist, wo weitere Maßnahmen gesetzt werden müssen. Es gibt ja sehr viele Bestimmungen, gerade auch im Bereich des ArbeitnehmerInnenschutzes.

Grundsätzlich kann man einmal feststellen, dass aufgrund der ganz speziellen, noch immer vorhandenen spezifischen Ausrichtung des Arbeitsmarktes die Unfallraten bei Männern höher sind. Bei Frauen gibt es eine sehr starke Belastung, insbesondere was Stress, was Mobbing anbelangt, aber auch wenn sie in speziellen Tätigkeiten beschäf­tigt sind, wo es um Reinigung, Pflege und Betreuung geht. Diese starke Belastung ist einerseits chemischer Natur, andererseits haben Heben und Tragen sehr starke negative Auswirkungen auf den Stützapparat.

Ich glaube, dass diese Auflistung einen weiteren wichtigen, guten Schritt darstellt. Es ist zu hoffen, dass jene Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, die zum Thema Ge­sundheit, Gesundheitsvorsorge schon hervorragende Betriebsvereinbarungen abge­schlossen haben und das immer wieder tun, weiter motiviert werden, einen ganz besonderen Fokus auch darauf zu legen, dass man diese auch durch die Genderbrille anschaut, dass man sich noch einmal genau anschaut, ob die eine oder andere Betriebsvereinbarung noch nachjustiert werden muss oder nicht.

Auch die von mir bereits erwähnte Frage der Doppel-, ja Mehrfachbelastung ist ein wichtiger Punkt, der Gesundheit oder Krankheit ein Stück näher- oder wegrückt. Daher ist es mir ganz wichtig, dass man einerseits dafür Sorge trägt – auch das ist schon erwähnt worden, und da gibt es ja auch immer wieder sehr viele Ansätze der Frau Bundesministerin –, dass sich auch die Väter verstärkt der Betreuung von Kindern widmen und dazu auch einen Beitrag leisten, dass aber darüber hinaus auch entsprechende öffentliche Einrichtungen verstärkt zur Verfügung gestellt werden, um so die Kinder in qualifizierten Einrichtungen gut behütet zu wissen.

 


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