Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 96

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Wenn hier das Argument gebracht worden ist, dass es keine Lösungsansätze gibt, dass nichts getan wird, dann darf ich, bevor ich zum Schluss komme, noch einen Punkt hervorheben. Einkommensunterschiede ist auch ein Punkt, der dazu beitragen kann, wie man sich fühlt, ob man sich weniger wertvoll fühlt als Männer bei ihrer Tätigkeit. Diesbezüglich hat die Frau Bundesministerin gemeinsam mit den Sozialpartnern einen hervorragenden Aktionsplan ausverhandelt und auch beschlossen. Einige wichtige Punkte sind ja unter anderem auch im Rahmen der letzten Novelle des Gleich­behandlungsgesetzes realisiert worden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.49


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Höllerer. – Bitte.

 


12.49.09

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundes­minis­terin! Herr Bundesminister! Es wurde schon gesagt, im jetzt diskutierten Frauenbericht wird die Frauengesundheit natürlich in den Mittelpunkt gestellt und auch die Situation der Frauen in ihrem Lebensumfeld entsprechend beleuchtet. Mir persönlich hat ein Ansatz bezüglich der Gesundheit der Frauen im ländlichen Raum und deren Gesund­heitsversorgung gefehlt.

Ich habe im Vorwort des Herrn Bundesministers gefunden, dass im Bericht „geschlechts­spezifische Unterschiede in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen der Gesundheitsversorgung, der Medizin und im psychosozialen Umfeld“ aufgezeigt wer­den, „welche durch eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik gesteuert werden können.“

Ich bin noch in einigen anderen Kapiteln ansatzweise fündig geworden, was die gesundheitliche Situation der Bevölkerung, besonders der Frauen im ländlichen Raum betrifft, insbesondere im Bereich geschlechtsspezifische Aspekte der Inanspruch­nahme von Gesundheitseinrichtungen. Hiebei wird darauf eingegangen, dass vier von fünf Österreichern/Österreicherinnen ab 15 Jahren innerhalb eines Jahres einen Allgemeinmediziner oder eine Allgemeinmedizinerin aufsuchen. Frauen taten dies öfter als Männer. Vor allem die Häufigkeit der Inanspruchnahme von Ärztinnen der Allge­meinmedizin – und ich sage jetzt absichtlich Ärztinnen, denn die Allgemeinmedizin wird auch weiblicher; viel mehr Frauen widmen sich der Allgemeinmedizin – nimmt im Alter stark zu.

Der Begriff Feminisierung des Alters wurde heute vom Herrn Bundesminister bereits erklärt. Es geht darum, dass festgehalten wird, dass ab dem 50. Lebensjahr ein Überwiegen der weiblichen Bevölkerung zu erkennen ist, das mit zunehmendem Alter noch deutlicher wird, dass Frauen im Allgemeinen länger leben als Männer und dass hochbetagte Frauen – die sind in der Überzahl: in der Gruppe 85plus gibt es dreimal so viele Frauen wie Männer – vor allem auch im ländlichen Raum wohnhaft sind und nicht alle das Glück haben, in eine Familie eingebettet zu sein. In der Regel brauchen sie Hilfe und Unterstützung, sind aber sehr oft auf sich allein gestellt und müssen oft auch mit einer sehr geringen Pension auskommen.

Die Hauptlast der unbezahlten Care-Arbeit wird von Frauen getragen. Diese leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems.

Gerade im ländlichen Raum brauchen Frauen uneingeschränkten und gleichen Zugang zur medizinischen und auch zur medikamentösen Versorgung – vor allem den gleichen wie im urbanen Raum.

Sehr geehrter Herr Bundesminister, in diesem Sinne ersuche ich Sie, die medizinische Versorgung und den Zugang so optimal zu gestalten, dass eine Versorgung mit Medi-


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