Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 97

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kamenten flächendeckend auch für die Bevölkerung – insbesondere für die Frauen – im ländlichen Raum durch Aufrechterhaltung der bestehenden Hausapotheken bei Landärzten auch zukünftig möglich sein wird.

Es ist nicht einzusehen, dass die Landbevölkerung, insbesondere jene in den peri­pheren Gebieten, bezüglich der medizinischen Versorgung und der Versorgung mit Medikamenten schlechter gestellt sein soll als die Stadtbevölkerung. (Beifall bei der ÖVP.)

12.52


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Krist. – Bitte.

 


12.52.41

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geschätzte Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Der Frauengesundheits­bericht beleuchtet – wie heute schon öfters erwähnt wurde – auf über 500 Seiten sehr detailliert und aufschlussreich die Situation der weiblichen Bevölkerung in Österreich.

Er zeigt ganz deutlich: Frau und Gesundheit ist eine Frage der Lebensrealitäten und der Lebensweisen. Diese unterschiedlichen Lebenslagen und Rollen von Frauen haben ihre spezifischen Belastungen und daraus resultierende Auswirkungen auf die Gesundheit.

Die Beeinträchtigungen auf physischer, psychischer und sozialer Ebene fallen dabei je nach Altersgruppe und Lebenslage unterschiedlich aus. In vielen Grafiken wird das sehr anschaulich dargestellt.

Logischerweise wird im Bericht der Prävention besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dazu tragen Sport und Bewegung essentiell bei. Ich empfinde es als erfreulich und sehr positiv, dass der Bericht auch einen Abschnitt betreffend sportliche Betätigung von Frauen enthält.

Die Daten dazu sind sehr aufschlussreich: 49 Prozent der Frauen sind einmal wöchentlich in der Freizeit sportlich unterwegs. (Abg. Dr. Lichtenecker: Wie ...?) 23 Prozent der Frauen sind an drei Tagen pro Woche sportlich unterwegs. Bei den Männern liegen die Zahlen in beiden Bereichen um 10 Prozent höher.

Deutlich sind auch die Unterschiede in den Altersklassen und Berufsgruppen. Schüler und Studenten treiben am meisten Sport, gefolgt von Selbständigen und Freiberuflern. Am wenigsten Sport betreiben Hausfrauen und Arbeitnehmerinnen. Meine Damen und Herren, dies hängt mit Sicherheit mit ihren Lebensrealitäten und dem verfügbaren Freizeitbudget zusammen.

Zur Sportausübung junger Menschen stellt der Bericht fest, dass Mädchen sich ab dem Beginn der Pubertät weniger gesund fühlen und weniger zufrieden mit ihrem Leben sind als gleichaltrige Burschen. Mädchen machen weniger Bewegung als gleichaltrige Burschen.

Interessant ist auch, dass Frauen beim Sport mehr auf ihren Körper achten als Männer. Diese verursachen nämlich 80 Prozent der Folgekosten von Sportunfällen.

Recht deutlich macht der Bericht auch, dass Frauen in fast allen Bereichen des Sportes unterrepräsentiert sind. Dazu gehören der Hochleistungs- und der Profisport, aber auch der Breitensport und auch die Ebene der Sportfunktionäre.

Aber auch – und das ist auch nicht in Ordnung; ich sage das ganz offen – beim Zugang zu den finanziellen Ressourcen beim Sport gibt es Unterschiede: Der überwiegende Teil der öffentlichen Mittel fließt nachweislich in männerdominierte Sportarten.

 


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