Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 98

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Meine Damen und Herren, es ist jedenfalls wichtig, diesen Bericht als Basis für neue Initiativen zu verwenden beziehungsweise vorhandene Initiativen zu unterstützen, wie zum Beispiel die Arbeitsgruppe „Frauen im Sport“ in der Bundes-Sportorganisation, die „Plattform Frauen im Sport“ und die Österreichische Sporthilfe, die sich mit dem Thema Frauen im Spitzensport beschäftigt. Es ist auch wichtig, dass es eine interministerielle Arbeitsgruppe zu Gender Mainstreaming gibt. Und besonders erwähnenswert finde ich das Projekt des ÖFB, der ein Nationales Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten ins Leben gerufen hat, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Wichtig ist es jedenfalls, Anreize und echte Möglichkeiten zu schaffen, um Mädchen und Frauen den Zugang zu Bewegung und Sport, aber auch zur Gremienarbeit zu erleichtern, denn wie der Frauengesundheitsbericht auch feststellt: „Sport präsentiert sich als Mikrokosmos der Gesellschaft“. Und ich füge hinzu: Und Frauen sind ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Gesellschaft. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.56


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Durchschlag. – Bitte.

 


12.56.12

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Ich möchte mich zuerst bei den AutorInnen des Berichts für diesen sehr umfangreichen, aber durchaus gut lesbaren Bericht – es handelt sich um einen Bericht, der auch sehr gute Erkenntnisse vermittelt – bedanken.

Ich möchte mich besonders dafür bedanken, dass sich die AutorInnen nicht nur auf die reinen Gesundheitsfakten gestürzt haben, sondern auch Parameter herangezogen haben, die Auswirkungen auf den Gesundheitszustand haben, woraus sich dann auch für die Politik Handlungsfelder und Handlungsaufträge ergeben.

Ich möchte zwei Bereiche herausgreifen: Der eine ist die Herzgesundheit. 90 Prozent der kardiovaskulären Erkrankungen haben Risikofaktoren als Ausgangsbasis – wie zum Beispiel Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen, Fehl- und Über­er­näh­rung.

Wenn wir uns vor Augen führen, dass viele dieser Risikofaktoren nicht als solche erkannt werden – bei Diabetes zum Beispiel ist das ganz augenfällig –, wenn wir auch wissen, dass Rauchen besonders bei jungen Mädchen stark im Zunehmen ist, wenn wir wissen, dass die jungen Mädchen, aber auch Burschen zum Teil stark über­gewichtig sind, dann, so meine ich, resultiert eine ganz klare Forderung daraus, die heute schon öfters gefallen ist und über die wir auch schon öfters gesprochen haben: Das ist das Thema der Prävention. Da sind wir einfach nicht gut aufgestellt. Dafür geben wir im EU-Schnitt auch wesentlich weniger aus. Wir würden uns dringend Anstrengungen in diesem Bereich erwarten.

Es ist heute auch schon angesprochen worden, dass Frauen unter 50 Jahren ein doppelt so hohes Risiko haben wie Männer, an einem Herzinfarkt zu versterben. Zirka 32 Prozent der Frauen haben diese ganz klassischen Symptome einer Angina pectoris. Auch daraus ergibt sich eine ganz klare Forderung, die heißt, die Forschung im Bereich Gender Medizin muss verstärkt werden. Natürlich müssen Pharmazeutika geschlechterspezifisch erprobt werden. Und es muss auch sichergestellt sein, dass diese Erkenntnisse bei den Medizinerinnen und Medizinern auch wirklich ankommen. Es darf nicht sein, dass es bei Frauen wesentlich länger dauert, bis sie einer richtigen Diagnose und Behandlung zugeführt werden.

Ein zweiter Bereich, der mir wichtig ist, ist der Bereich Gesundheit von Frauen mit Migrationshintergrund. Wir haben schon festgestellt: Kennzeichnend sind eine niedrige


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