Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll107. Sitzung / Seite 26

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bei der Kommunalkredit?!) Also wenn das wirklich ein Job mit viel Verantwortung im ei­gentlichen Sinn wäre, könnte man ja darüber reden, aber das ist es ja bei Weitem nicht.

Jetzt noch zu Griechenland. Bislang hat Österreich, um es wirklich noch einmal präzise zu sagen, noch kein Geld verloren, und wir wollen auch, dass die Republik kein Geld verliert. Deswegen sind ja diese Umschuldung und dieser Umschuldungsprozess aus unserer Sicht wichtig und notwendig, und da wird es nicht reichen, nur die Fristen zu er­strecken und sanft nachzudoppeln.

Die Beteiligung der Gläubiger, die vorher von diesen Verschuldungskrisen gut profitiert haben, ist eine der wichtigsten und zentralsten Fragen bei der Neuregulierung.

Im Übrigen hätte man nach Ihrer Philosophie, wie man mit solchen Krisen umgeht, Kärn­ten aus der Währungsunion ausschließen müssen und dort den Bärentaler als eigene Währung wieder einführen müssen. – Das war jetzt populistisch! (Beifall bei den Grü­nen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und ÖVP. Abg. Dr. Graf: Ja, ja!)

9.50


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Stad­ler. – Bitte.

 


9.50.37

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (BZÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich habe heute im „Kurier“ gelesen, dass der Herr Bundeskanzler und der neue Vizekanzler ein Sprechverbot für Fachminister bei Regierungssitzungen ausgegeben haben. (Abg. Ing. Westenthaler: Bravo! Abg. Scheibner: Gott sei Dank wissen wir, warum!) Jetzt wissen wir, warum. Wenn man der Frau Finanzminister zuhört, dann kommt man schon wirklich in Versuchung, dem Herrn Treichl mit seiner Kritik an der Regierung und an der Regierungspolitik recht zu geben (Abg. Hornek: Ha, ha, ha!), wenn er sagt: zu blöd, ah­nungslos in Wirtschaftsfragen. (Beifall beim BZÖ. Abg. Hornek: Stadler!)

Was heißt „ha ha“, „Stadler“? – Herr Kollege Cap, mir wäre bang, einer solchen Minis­terin das Finanzressort zu überlassen. Sie haben einmal einen Finanzminister gehabt, der gesagt hat, er würde einer solchen Ministerin nicht einmal die Wurst anvertrauen, da noch lieber seinem Hund. – Das war der Edlinger. Eine Ministerin, die ernsthaft be­hauptet, Griechenland sei heute in der Situation wie Österreich in den siebziger Jah­ren, eine Ministerin, die so etwas ernsthaft behauptet, ist eine Gefahr für dieses Land, meine Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Eine Verschuldungsquote, wie sie Österreich in den siebziger Jahren hatte, nämlich zwi­schen 15 und 16 Prozent, ist heute eine Traumquote. Damals hat Ihre Partei vom Ver­schuldungskanzler Kreisky gesprochen. Heute sind wir bei 80 Prozent, nachdem wir jahrzehntelang schwarze Finanzminister hatten. (Abg. Bucher: Fünf, sechs Mal hö­her!) Jetzt haben wir eine Finanzministerin, die in Wirklichkeit nicht einmal mehr Schot­tergrubenwissen hat, sondern nur mehr Kuchlkastl-Finance-Ökonomie. (Beifall beim BZÖ.)

Das ist doch Faktum. Das ist es doch, was wir heute erleben. Bruno Kreisky rotiert doch in seiner Urne, wenn er von so einer Finanzministerin hört. (Abg. Mag. Molterer schüttelt den Kopf.) – Du brauchst den Kopf nicht zu schütteln! Der Molterer Wilhelm tritt hier als ehemaliger Finanzminister ans Rednerpult und erklärt uns, dass es uns deswegen so schlecht geht, weil es die Hypo Alpe-Adria gibt. Seit zwei Jahren gibt es dort eine rote und schwarze Führung – und Sensationsverluste (Abg. Ing. Westentha­ler: Rekordverluste!), Rekordverluste, meine Damen und Herren! So schaut’s aus mit Ihrer Kuchlkastl-Finance-Politik.

Ich kann mich übrigens nicht erinnern, Herr Kollege Molterer, dass der Schilling jemals unter Druck gekommen wäre wegen der Länderbank, wegen der CA, wegen der BA­WAG – damals haben wir schon den Euro gehabt, und er ist auch nicht unter Druck ge-


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