Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll107. Sitzung / Seite 27

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kommen –, wegen der Verkehrskredit. (Abg. Bucher: Kommunalkredit!) Daher hat das alles mit der Hypo Alpe-Adria nichts zu tun. (Abg. Rädler: Nein!) Aber ein ehemaliger Finanzminister stellt sich hier heraus und erklärt der Öffentlichkeit – in Erwartung, dass sie eh so blöd ist, wie der Herr Treichl über die politische Klasse dieses Landes sagt –, dass wir deswegen so schlecht dastehen, weil es die Hypo Alpe-Adria gibt.

Meine Damen und Herren vor den Fernsehschirmen, Sie sehen, warum Treichl sagt, dass die politische Klasse dieses Landes ahnungslos und blöd ist. Das will ich Ihnen ins Stammbuch schreiben. (Beifall beim BZÖ. Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Es ist Ihr schwarzer Treichl, Ihr Freund Treichl, Ihr langjähriger Finanzreferent Treichl! (Zwischenruf des Abg. Kopf.) Das ist doch kein Oranger! Batzenschwarz! Der weiß doch, wovon er redet. Der kennt Sie doch in- und auswendig, meine Damen und Her­ren von der Österreichischen Volkspartei. (Zwischenrufe der Abgeordneten Peter Mayer, Mag. Schönegger und Klikovits.)

Die Österreichische Volkspartei hat als Wirtschaftspartei abgedankt. Das ist doch ein Faktum. Es ist auch nicht anders zu erwarten von einer Beamtenpartei, die heute am Gängelband der Banken geführt wird. (Abg. Ing. Westenthaler eine Seite des „Ku­rier“ in die Höhe haltend : Frau Minister!) Es ist nicht anders zu erwarten von einer Ban­kenpartei.

Ich habe noch in Erinnerung, wie uns die Schwarzen alle erklärt haben, dass als Nächs­tes die Schweiz zusammenbrechen wird. Ich erinnere mich noch ganz genau. Das war die gleiche Kuchlkastl-Finance-Ökonomie Marke Mitzi Fekter, meine Damen und Her­ren. (Heiterkeit beim BZÖ.) Diese Form des Umgangs mit dem Geld des österreichi­schen Steuerzahlers ist skandalös. Sie sind eine Gefahr für dieses Land, Frau Bundes­minister Fekter, mit dem, was Sie da verzapfen. (Beifall beim BZÖ.)

Frau Minister, Sie haben kein Konzept für die Griechenlandkrise. Ihr einziges Konzept besteht darin, Steuergeld zu nehmen und hineinzupumpen. – Das kann jeder! Das kann jeder von Ihrer Hinterbank, da brauchen wir nicht Sie dazu. (Abg. Silhavy: Wa­rum schreien Sie so?!) Da hat Treichl wiederrum recht, meine Damen und Herren.

Herr Kollege Hübner hat die Target-Kredite erwähnt. Die haben Sie in diesem Haus nicht ein einziges Mal erwähnt – auch Ihr Vorgänger nicht. Wenn es stimmt, was bisher undementiert in einer schwarzen Zeitung darüber zu lesen war, was die Target-Kredite für diese sogenannten PIGS-Staaten, auch für Griechenland, anlangt, dann sind die nicht einmal mehr bei einer Verschuldungsquote von 145 Prozent – die hat Österreich selbst jetzt noch nicht erreicht; in den siebziger Jahren haben wir so eine Quote nie gehabt, das lassen Sie sich ins Stammbuch geschrieben sein –, sondern dann sind wir bei rund 260 Prozent Verschuldung bei den Griechen.

Ja, wollen Sie jetzt dem österreichischen Steuerzahler sagen, dass wir das alles abde­cken sollen, weil das europäische Gesinnung Marke Glawischnig sei? Wenn es den Griechen schlecht geht, soll es den Österreichern auch schlecht gehen? Meine Damen und Herren, den Österreichern geht es schlecht! Hätte man im Jahre 1994 geglaubt, dass in diesem Land ein Schnitzel einmal 206 Schilling kosten wird? – Das ist die Um­rechnung vom heutigen Eurowert. – „Erfolgsgeschichte“ Euro! (Abg. Ing. Westentha­ler: „Danke“ Euro!) – Hätte man geglaubt, dass 150 Schilling für ein Rindsgulasch ge­zahlt werden sollen? Hätten Sie das den Österreichern im Jahre 1994 gesagt, dann hätten Sie die Volksabstimmung haushoch verloren, meine Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ.)

Das ist Ihre „Erfolgsgeschichte“! Die Liste solcher Preise ließe sich fortsetzen. Das heißt, um es auf den Punkt zu bringen: Frau Glawischnig, den Österreichern geht es schlecht genug. Wir müssen sie nicht noch schlechter behandeln, damit wir auf griechi-


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