Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll107. Sitzung / Seite 102

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die ganze Geschichte, Sie haben das sicher auch verfolgt –, der Direktor des MAK, nun endlich Geschichte, und man darf jetzt ziemlich sicher sein, dass der neue Direktor Thun-Hohenstein sein Haus weder für Jubelausstellungen, für verurteilte Kinderschän­der wie Otto Muehl oder für mörderische Diktatoren wie jene Nordkoreas noch für Ge­burtstagsfeiern für seine Mutter missbraucht. (Staatssekretär Mag. Schieder: Zinggl!)

Ich habe gehört, Herr Staatssekretär, Sie haben das Wort „Zinggl“ gesagt. Ich möchte jetzt nichts gegen Sie sagen, Herr Kollege Zinggl, aber ich habe seit Jahren alle diese Fehlhandlungen aufgezeigt. Sie sind mit der Geburtstagsfeier dazugekommen, auch in Ordnung, aber das ist ja wiederum typisch. Wenn wir wirklich eine sehr gute, fundierte Oppositionspolitik machen, steht davon nichts in den Medien, aber wenn der Herr Zinggl mit der Geburtstagsfeier kommt, dann schon.

Wichtige Entscheidungen in der Museenlandschaft sind ausgeblieben.

Ich kehre zurück zum zukünftigen MAK-Direktor Thun-Hohenstein. Ich möchte ihm jetzt eigentlich alles Gute wünschen, und ich hoffe, er wird das MAK so führen, dass es die Aufgaben erfüllt, für die es da ist. Es ist ja das Museum für angewandte Kunst.

Das Vorhaben „Museum Neu“ – das ist vielleicht vielen von Ihnen nicht so bekannt – war das Vorhaben, das Volkskundemuseum mit dem Völkerkundemuseum zu ver­schmelzen. Das ist ja eine Idee gewesen, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Ich habe das auch immer wieder gesagt. In den letzten zwei Jahren hat sich na­türlich herausgestellt, dass es unmöglich ist, das zu machen. Direktor Feest hat schon längst das Handtuch geworfen, und Frau Direktorin Schindler hat sich zurückziehen müssen, denn es wäre unverantwortlich gewesen, dieser Idee weiterhin anzuhängen. (Bei­fall bei der FPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren, jetzt, könnte man sagen, wäre die Wende da, die Wende in der Museumspolitik wäre jetzt angebrochen, und zwar eine geglückte Wende der beiden Museen. Wir brauchen unbedingt eine Novellierung des Bundesmuseen-Ge­setzes, die vorsieht, das Volkskundemuseum aufzuwerten und in ein Bundesmuseum umzuwandeln, sowie das Völkerkundemuseum wieder – das war es ja schon – aus dem Kunsthistorischen Museum auszugliedern und zu einem eigenständigen Bundesmuseum zu machen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich meine, wir brauchen nicht nur einen neuen Rah­men, also ein Bundesfinanzrahmengesetz, wir brauchen eigentlich ein ganz neues Ge­mälde, zumindest einmal ganz sicher in der Kulturpolitik, denn da kenne ich mich aus. Maßgebliche Ziele können nicht die Kulturvermittlung für besondere Zielgruppen, für MigrantInnen, sein und auch nicht interkulturelle Projekte. Das können nicht maßgebli­che Ziele sein. Wir brauchen das Geld nicht dafür, wir brauchen das Geld nicht für Schnörkel, für Verzierungen, wir brauchen es nicht für Spielwiesen für linke – ich sage einmal sehr salopp – Strizzis wie Matt, Weibel, Noever.

Kulturpolitik prägt das Fundament unserer Gesellschaft, und deshalb ist für uns Frei­heitliche die Bewahrung unserer Identität das Gewissensthema unserer Epoche. (Bei­fall bei den Freiheitlichen.)

13.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeord­nete Mag. Schwentner. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.56.24

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Staats­sekretäre! Hohes Haus! Liebe Besucherinnen und Besucher! Es ist schon interessant, wie Sie das immer wieder schaffen, werte Kolleginnen und Kollegen von der FPÖ, auch im Zusammenhang mit dem Bundesfinanzrahmengesetz Ihre krude AusländerIn-


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