tigten Sorgen von Landwirten dann nicht ernst genommen worden wären. Wenn wir nämlich keine Bienen haben, dann haben wir auch keine Landwirtschaft mehr. Deshalb fordere ich Sie wirklich auf, Herr Bundesminister, gemeinsam mit uns Lösungen zu suchen, Lösungen zu finden, früh genug die Handbremse zu ziehen unter dem Motto, dass die Katastrophe nicht verwaltet werden darf.
Wir dürfen nicht auf den Endbericht warten. Wir müssen jetzt handeln. Die Imker hoffen auf Ihre Unterstützung, Herr Bundesminister. Sie bauen auf die Durchsetzung ihrer berechtigten Interessen durch den zuständigen Minister. (Bundesminister Dipl.-Ing. Berlakovich: Die Imker sind ja dabei!) – Ich weiß das.
Meine Damen und Herren! Es geht nicht darum, wer recht hat oder recht bekommt, es geht darum, dass wir Lösungen finden, um dieses Bienensterben hintanzuhalten.
Vielleicht noch ein Beispiel von einem Kollegen von uns, der im Nationalpark Hintergebirge mit Imkern gemeinsam 1 000 Bienenstöcke betreut, in einer Region, die geschützt ist, die behütet ist, landwirtschaftlich kaum, nämlich im großen Sinne, genutzt wird. Dort findet kein Bienensterben statt. Das ist für mich ein eindeutiger Beweis dafür, dass Bienen geschützt und beschützt werden müssen und maßgeblich davon abhängig sind, wie ihr Umfeld gestaltet ist. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von FPÖ und Grünen.)
15.52
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Schultes. – Bitte.
15.52
Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister Berlakovich! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Die Bienen sind das Thema, und Frau Kollegin Binder-Maier hat in guten Worten von der Bedeutung der Bienen gesprochen. Ich kann das nur bestätigen und unterstreichen. Für die Landwirtschaft, für uns – und damit für Sie alle, weil Sie davon leben – sind die Bienen ein wesentlicher natürlicher Faktor unserer Produktionsfähigkeit.
Sie können mir glauben, dass wir die Ersten sind und waren, die ständig den Kontakt zu den Imkern suchen und mit ihnen gemeinsam die Situation beobachten. Sorgen haben wir viele: In Tirol gibt es wenig Mais und trotzdem Probleme mit den Bienen. Angeblich ist der Elektrosmog schuld. Man weiß es nicht.
In Vorarlberg gab es im letzten Jahr ein großes Bienensterben. Keine Antworten. (Abg. Dr. Pirklhuber: Nein! Nein! ... im Zwischenbericht!) Die EU hat eine große Studie begonnen. Bei uns ist die Fragestellung: Ist es so, dass Neonicotinoide, also Insektizide, Schaden anrichten? Und: In welcher Gewichtung findet das statt?
Wir haben in Österreich mehr als 22 000 Imker, sicher mehr als 280 000 Bienenvölker. Ich kann Ihnen aus Niederösterreich berichten – und wir sind doch, glaube ich, eine agrarische Region –, dass wir bei uns dieses Problem sehr ernst genommen haben und seit Jahren sehr intensiv an der Herausforderung arbeiten, die die Imker an uns herantragen, dass es da ein Problem geben könnte. Wir arbeiten intensiv am Forschungsprojekt „Melissa“ mit, das dankenswerterweise das Ministerium zustande gebracht hat.
Jetzt darf ich Ihnen Folgendes berichten: Wir haben in ganz Niederösterreich unsere Sägeräte so umgebaut, dass diese Beizmittel nicht mehr in die Umwelt gelangen können. Ich darf Ihnen berichten, dass die Landwirte die Säarbeit so machen, dass der Wind die Beizmittel nicht auf blühende Bestände weht. Das sind jetzt Behauptungen, das müssen Sie mir nicht glauben, aber ich darf Ihnen auch berichten, dass in diesem Jahr in Niederösterreich insgesamt nur vier Verdachtsfälle von Imkern eingeschickt wur-
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