„Neidisch könnte wieder einmal ein Blick auf die skandinavischen Länder machen. Die Schweden senkten ihre Abgabenquote um 0,5 Prozent, die Finnen um 0,3 Prozent – und lagen dadurch schon mehr als 5 Prozentpunkte unter Österreich.“
In Österreich hingegen wurde die Abgabenquote wiederum erhöht, obschon sie bereits die Schmerzgrenze erreicht hatte. (Abg. Strache: Und wer hat das beschlossen? – Die ÖVP und die SPÖ!)
Kollege Strache, darf ich hier als freier Abgeordneter meine eigene Meinung dazu äußern (Abg. Strache: Ich wollte es Ihnen ja nur in Erinnerung rufen!), oder ist das in der FPÖ nicht üblich? Ich weiß, in der FPÖ ist das nicht üblich. Da sagt der Strache, wo es langgeht, und alle anderen haben dann zu klatschen. So ist das bei euch. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Strache: Aber die ÖVP und die SPÖ haben es beschlossen!)
Bei uns ist es anders: Wir glauben an das freie Mandat, und wir vertreten es auch. (Abg. Strache: Warum haben Sie damals mitgestimmt?) – Kollege Strache, einfach jetzt zuhören!
Wie betrifft das jetzt die Leistungsträger? – Wenn ich heute eine Belastung feststelle, die über die Schmerzgrenze geht, gibt es zwei Wege zu handeln. (Abg. Strache: Warum haben Sie diese Belastung beschlossen?) Der eine Weg ist der, den Frau Bundesministerin Fekter vor Kurzem – da haben Sie wahrscheinlich nicht hingehört oder wollten es nicht hören – vertreten hat. (Abg. Strache: Aber warum haben Sie die Belastungen beschlossen?) Unsere Finanzministerin hat erklärt: Wir brauchen ein Steuersystem, das künftig vor allem einfacher, klarer und leistungsgerechter ist. Und genau das wollen wir: mehr Leistungsgerechtigkeit! (Abg. Strache: Warum haben Sie bis dato das Gegenteil beschlossen?)
Dass Sie das nicht wollen, verstehe ich schon. (Abg. Strache: Sie haben das beschlossen! Sie! Sie selbst!) Sie wollen den anderen Weg beschreiten, statistisch vorgehen und vor allem diejenigen weiter scheren, die Leistungsträger sind. (Abg. Strache: Sie haben die Abgabenerhöhung beschlossen!) Wir wollen das nicht. (Abg. Strache: Sie haben das beschlossen!) Wir werden den anderen Weg gehen, Kollege Strache.
Wir gehen den Weg der Entlastung, und das sollte auch ins Stammbuch der SPÖ geschrieben sein. Wir werden den Weg der Entlastung der Leistungsträger jetzt sehr konsequent gehen. (Abg. Strache: Wo denn? Wo? – Sie haben doch die Belastung beschlossen!) Wir werden den Weg der Motivation der Leistungsträger gehen. Wir werden diesen Weg gehen, um all die verständliche Frustration und den Zorn rasch abzubauen. (Abg. Strache: Glauben Sie, das glaubt Ihnen irgendwer noch?) – Hören Sie einmal zu! Können Sie ein Mal zuhören? (Abg. Strache: Glauben Sie, das glaubt Ihnen irgendwer noch? Sie haben doch die Abgabenerhöhung beschlossen!) – Hören Sie doch zu, Herr Kollege Strache!
Wir werden diesen Weg beschreiten, ob Sie das jetzt wollen oder nicht. Und ich vertraue der Frau Bundesministerin, und die Frau Bundesministerin ist, wie wir alle wissen, jemand, der den Worten Taten folgen lässt.
Und das wird der Weg der ÖVP sein (Beifall bei der ÖVP), das wird der Weg sein, den wir gehen: Wir werden der Anwalt der Leistungsträger sein, sie anerkennen, und wir werden Frustration und Wut wieder in Optimismus und Engagement verwandeln. (Beifall bei der ÖVP. – Ruf bei der FPÖ: „Tosender“ Applaus!)
17.31
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Kaipel. – Bitte.
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