Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 218

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führlich dargelegt hat – zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Wehrpflicht bekennen. Da der Antrag die Abschaffung beziehungsweise die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht vorsieht beziehungsweise damit auch die Voraussetzungen dafür, dass die Weiterführung des Zivildienstes als Wehrersatzdienst infrage gestellt wird, können wir diesem Antrag nicht unsere Zustimmung geben.

Beim Tagesordnungspunkt 24 ist die Verankerung des Freiwilligen Sozialdienstjahres vorgesehen. Wir können dem zustimmen, wiewohl wir anmerken möchten, dass hierbei noch zahlreiche Maßnahmen zu prüfen sind, wie zum Beispiel die Herabsetzung des gesetzlichen Mindestalters für das Freiwillige Sozialdienstjahr. Aber grundsätzlich kön­nen wir beim Tagesordnungspunkt 24 die Zustimmung geben. (Beifall bei der FPÖ.)

18.55


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. – Bitte.

 


18.55.40

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte in meinen Ausführungen ein bisschen auf das freiwillige Engagement generell eingehen, weil es in Österreich doch sehr stark ausgeprägt ist und eigentlich alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens umfasst.

Es gibt ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Kulturbereich, im Sportbereich, in der Bildung, in der Politik, im sozialen Bereich, ja und auch im so wichtigen Bereich der Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr, Rotes Kreuz und auch dem Samariterbund.

Man muss sich vor Augen halten, dass rund 3 Millionen Menschen in Österreich Freiwilligentätigkeit durchführen, das sind immerhin 45 Prozent der Gesamtbevölke­rung. Man stelle sich vor, 14,7 Millionen Stunden pro Woche leisten diese Menschen ehrenamtlich und unentgeltlich.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, der Mehrwert für die Gesellschaft, aber auch der Mehrwert für jeden Einzelnen und für jede Einzelne, denke ich mir, ist sehr groß, vor allem auch deswegen, weil auf der einen Seite die Solidarität gestärkt wird und auf der anderen Seite die Persönlichkeitsentwicklung und die Persönlichkeitsentfaltung doch maßgeblich davon geprägt werden.

Die Europäische Union, wir wissen das alle, hat das Jahr 2011 zum „Europäischen Jahr der Freiwilligkeit“ ausgerufen und möchte damit vor allem in der EU, aber auch in den einzelnen Mitgliedstaaten darauf einwirken, dass man sich für die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Tätigkeit, für Freiwilligentätigkeit ein­setzen soll, dass die Stärkung der Organisationen erfolgen soll, dass die Anerkennung von Freiwilligentätigkeit gestärkt werden und diese wieder ins Bewusstsein gerufen werden soll und dass auch eine Sensibilisierung für den Wert der Freiwilligentätigkeit besonders wieder in den Mittelpunkt gestellt werden soll.

Österreich – auch in Form von Herrn Bundesminister Rudolf Hundstorfer – betätigt und beteiligt sich sehr intensiv an diesem Jahr. Es wird am 17. Juni einen „Tag des Ehrenamts“ geben, an dem man besonders viele Ehrenamtliche, viele Freiwillige in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken will und auch auf die Vielfältigkeit aufmerksam machen will.

Geschätzte Damen und Herren, die Regierungsparteien haben ein Bekenntnis abge­geben, das freiwillige Engagement noch mehr zu stärken und das freiwillige soziale Jahr vor allem gesetzlich besser abzusichern. Es soll bis Ende des Jahres einen derartigen Regierungsvorschlag, eine Gesetzesvorlage geben. Wir haben auch im Sozialausschuss einen Entschließungsantrag dahin gehend beschlossen, der noch


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