Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll112. Sitzung / Seite 92

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich möchte aber auch den Kärntner Verhandlern, insbesondere Herrn Landeshaupt­mann Gerhard Dörfler, mit dem ich selbst einige Male in dieser Frage konferiert habe, meinen Respekt aussprechen. Vom Anfang bis zum Ende den Willen, eine Lösung zu finden, zu verfolgen, war nicht einfach. Ich möchte das durchaus heute bei dieser De­batte noch einmal würdigen. Ich glaube, es war ein ganz wesentlicher Impuls, dass ganz Kärnten, dass der Landeshauptmann, dass alle politischen Parteien in Kärnten an einem Strang gezogen haben. Auch dafür meine große Anerkennung! Auch das muss gewürdigt werden – von allen hier in diesem Hause. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Ich möchte mich auch herzlich bei den Slowenenverbänden bedanken; zwei sind heute hier, einer fehlt. Ins Zentrum stellen möchte ich diesen Wil­len, nach so vielen Jahren zu einer Lösung zu kommen und dann im Finale auch dazu zu stehen, ich darf aber auch eines festhalten: Valentin Inzko hat in diesem Prozess eine sehr positive Rolle gespielt. Man darf ihm jetzt keinen Vorwurf machen, dass er die Interessen seines Verbandes vertreten hat. Das verdient er sich nicht, das möchte ich hier klarstellen. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Letztlich, meine Damen und Herren, darf ich auch als Außenminister dieser Republik sagen, ich habe in den zweieinhalb Jahren, seit ich dieses Amt innehabe, Dutzende Gespräche nicht nur mit meinem Amtskollegen Samuel Žbogar aus Slowenien geführt, sondern auch mit dem Staatspräsidenten von Slowenien, mit dem Ministerpräsidenten. Es gab viele Begegnungen in dieser Frage, und ich bin sehr froh, dass wir heute die­ses Kapitel, diese durchaus immer wieder kontroversielle Diskussion enden lassen können. Ich habe heute Morgen noch einmal mit dem Außenminister von Slowenien telefoniert und ihn darüber informiert, was heute hier im Parlament zur Beschluss­fassung vorliegt. Auch er hat heute im slowenischen Parlament, im Außenpolitischen Ausschuss, dazu eine Aussprache. Ich habe ihn über die Lage in Kenntnis gesetzt, ihm aber auch Folgendes mit auf den Weg gegeben:

Wenn wir das heute beschließen, ist das ein wichtiges Zeichen, den Staatsvertrag zu erfüllen und im bilateralen Verhältnis auch Hürden zu überwinden, die es in der Ver­gangenheit gegeben hat. Wir erwarten uns aber auch von Slowenien – das möchte ich bei dieser Debatte eindeutig klarstellen –, dass in der Frage der altösterreichischen Minderheiten, der Gottscheer, der Südsteirer, in Zukunft auch von der slowenischen Regierung eine Unterstützung gewährt wird. Auch die wollen ihre Sprache und Kultur erhalten. Das ist legitim, dass wir das von Slowenien verlangen. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, FPÖ und BZÖ.)

Meine Damen und Herren! Zum Abschluss darf ich noch einmal das ins Zentrum rü­cken, was diese Lösung tatsächlich ausmacht: ein Ende eines Prozesses, der lange gedauert hat; eine klare Regelung im Sinne des Staatsvertrages; aber auch ein Neu­anfang mit dem Nachbarland Slowenien. Wir brauchen in Zukunft die Kooperation. Ich glaube, wir sollten von heute an insgesamt in die Zukunft einer guten bilateralen Bezie­hung sehen, im regionalen Verband, im Verband der Republik Österreich mit der Repu­blik Slowenien. Ich glaube, wir haben jetzt ein Stück geschafft, auf das wir durchaus stolz sein können. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und FPÖ.)

12.08


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Stauber. – Bitte.

 


12.08.43

Abgeordneter Peter Stauber (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geschätzter Herr Bundes­kanzler! Werte Mitglieder der Regierung! (In Richtung Galerie:) Geschätzter Herr Lan­deshauptmann! Geschätzte Mitglieder der Kärntner Landesregierung! Herr Botschafter! Geschätzte Slowenenvertreter! Meine sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! Aber auch liebe Kärntnerinnen und Kärntner zu Hause an den Fern-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite