Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll112. Sitzung / Seite 104

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gelingt, ist eine parlamentarische Feierstunde. Dafür danke ich persönlich. – Danke. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.52


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Korun. – Bitte.

 


12.53.03

Abgeordnete Mag. Alev Korun (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren, die uns zu Hause zuschauen, und sehr geehrte Gäste auf der Ga­lerie!

Ich möchte in unserer Mitte auch sehr herzlich die Vertreter der slowenischen Minder­heit begrüßen. – Dober dan! Willkommen im Hohen Haus!

Es war in den Debatten bis jetzt sehr oft von Heimat die Rede, von Heimat, von behei­matet sein, von Heimat haben. Mir fällt auf, dass gerade jene Personen, die das Wort „Heimat“ so inflationär verwenden, leider oft so tun, als wäre das nur ihre Heimat. (Abg. Rädler: Die Heimatpartei!) Es sollte jedoch eine Selbstverständlichkeit sein, dass das Bundesland Kärnten natürlich sowohl für die slowenischsprachigen Kärntner und Kärntnerinnen als auch für die deutschsprachigen Kärntner und Kärntnerinnen Heimat ist. Es ist traurig genug, das hier leider noch einmal festhalten zu müssen, weil viele Beiträge in der Debatte wie auch hier im Parlament bis jetzt leider von einem anderen Heimatbegriff ausgegangen sind. (Abg. Kickl: Wie ist das in der Türkei mit den Kur­den?)

Tatsache ist, dass es einen jahrelangen Assimilationsdruck auf die Minderheitenange­hörigen in Kärnten gegeben hat. (Abg. Ing. Hofer: Schwachsinn!) Tatsache ist, dass die Verweigerung der Aufstellung von zweisprachigen Ortstafeln oder der Anwendung des Slowenischen als Amtssprache leider stattgefunden hat. Das sind alles Tatsachen, die man nicht negieren kann. (Abg. Petzner: Das ist ja ein Blödsinn! – Abg. Dr. Strutz: Waren Sie überhaupt schon einmal in Kärnten?)

Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn man 59 Jahre nach Unterzeichnung des Staatsvertrags von einem großen Erfolg spricht (Abg. Petzner: Wie ist das denn mit den Minderheiten in der Türkei? Man sollte vor der eigenen Türe kehren!), wenn end­lich mehr Ortstafeln aufgestellt werden, wenn die slowenischsprachige Minderheit dort Rechte bekommt, die eigentlich seit 56 Jahren verbrieft sind, dann ist das leider keine Sternstunde und kein Grund für SPÖ, ÖVP, FPK und auch nicht für das BZÖ, sich auf die Schulter zu klopfen. (Beifall bei den Grünen.)

Weil das heute Vorliegende eine Verbesserung gegenüber dem derzeitigen Zustand ist, werden die Grünen diesem Vorschlag mehrheitlich zustimmen. Es ist mir und uns aber auch ein Anliegen zu betonen, dass das für uns keinen Schlussstrich unter die Rechte der Minderheit und der Minderheiten, der Volksgruppen in Österreich bedeutet, sondern hoffentlich einen Neubeginn, nämlich einen Neubeginn für eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen Mehrheit und Minderheiten, zwischen Kärntnern und Kärnt­nerinnen mit slowenischer Muttersprache und mit deutscher Muttersprache. In diesem Sinne danke schön und hvala lepa! (Beifall bei den Grünen.)

12.56


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. – Bitte.

 


12.56.13

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Frau Abgeordnete Korun, es ist nicht der Mühe wert, auf Ihre Ausführungen zu antworten. Wer Heimat kri­tisiert, der hat keine Heimat, und wer keine Heimat hat, hat auch keine Identität. Sie


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