Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll118. Sitzung / Seite 21

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Die jüngste OECD-Studie hat einmal mehr aufgezeigt, Österreich liegt, was die Gesamtkosten eines fertigen Akademikers, einer fertigen Akademikerin betrifft, im obersten Drittel. Der österreichische Steuerzahler zahlt 150 000 € für einen fertigen Akademiker, für eine fertige Akademikerin. Das ist eine Spitzenleistung, das ist ein Spitzenangebot für unsere Akademikerinnen und Akademiker! Deswegen ist es uns wichtig, dass ein kleiner Beitrag auch von den Studierenden kommt.

Also: Eine Milliarde vom Staat, bis zu 500 € pro Semester von den Studierenden und Ausbau der Studienbeihilfe, um maßgeschneidert jene mit sozialen Unterstützungs­maß­nahmen zu erreichen, die wir erreichen wollen. Ganz Europa ist in Österreich willkommen, die ganze Welt ist in Österreich willkommen, aber die Qualität unserer Studien soll ausschlaggebend dafür sein, dass jemand kommt!

Ein letzter Satz: Es ist nur recht und billig, dass Studierende – nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten – 500 € pro Semester leisten, wenn die Universitäten dies vorsehen – es liegt in der Autonomie der Universitäten –, denn jeder Baumeister in Österreich zahlt 12 000 € aus der Privattasche für seine Ausbildung, und ein Studierender würde für ein Bachelorstudium 3 000 € zahlen. Daher wäre die Höhe dieses Beitrags, den Studierende in Österreich leisten sollten, nur fair und billig. (Beifall bei der ÖVP.)

Kein kategorisches Nein-Sagen, sondern ein Ja brauchen wir jetzt!

Sehr geehrte Damen und Herren, heute haben Sie die Möglichkeit, das Modell des Herrn Bundesministers Töchterle authentisch zu hören und sich von den eigenen populistischen Wahlversprechen zu verabschieden.

Entschließen Sie sich für die Zukunft! Entschließen Sie sich für unsere Hochschulen! Entschließen Sie sich für Österreich! Springen Sie über Ihren Schatten, denn wir brauchen Licht, wir brauchen Sonne, wir brauchen Zukunft für unsere Hochschulen. Geben wir unserem Herrn Bundesminister die Chance, seine Ideen hier in diesem Haus zu beschließen und umzusetzen!

Österreich ist ein kleines Land, das seine Vielfalt bündeln muss. Der Hochschul-Plan ermöglicht uns dies. Er sieht eine Zusammenarbeit der Universitäten vor, einen größeren Beitrag der Universitäten zu mehr Effektivität. Aber wir brauchen Beiträge aller, des Staates, der Privaten und unserer Hochschulen. (Beifall bei der ÖVP.)

9.21

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Herr Bundesminister Dr. Töchterle zu Wort gemeldet. Die Redezeit soll 10 Minuten nicht übersteigen. – Bitte.

 


9.21.14

Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Liebe Kollegin Karl! Meine sehr geehrten Damen und Her­ren! Die österreichischen Universitäten haben Qualität und bringen Leistung, um die Generalthemen der heutigen Aktuellen Stunde zusammenzufassen. Ihre Qualität ist international absolut vergleichbar, ihre Leistungen sind es ebenso. Leider kommen in der öffentlichen Debatte meistens nur die Probleme und nicht die Stärken der öster­reichischen Universitäten und Fachhochschulen zur Sprache. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Hauptprobleme, die dieses Bild in der Öffentlichkeit zu Unrecht verdunkeln, sind Finanzierungsprobleme und Probleme der Massenfächer. In beiden Fällen kann ich im Rahmen eines Gesamtkonzeptes Lösungen anbieten, die dazu führen könnten, dass danach das Licht der österreichischen Fachhochschulen und Universitäten so hell strahlt, wie es aufgrund ihrer Stärke strahlen soll und kann.

 


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