Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll126. Sitzung / Seite 153

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einmal aufsummieren, dann sind Sie in einem Bereich von 50, 60 oder 70 Milliarden – Milliarden, Milliarden. Das sind also die gesamten Ausgaben des Staates in einem Jahr. (Abg. Mag. Schickhofer: ... eigentlich ein?) – Was? Wie? (Abg. Mag. Schick­hofer: Wie schätzen Sie das Regelrisiko Ihres Weges eigentlich ein ...?) – Das Risiko meines Weges? Ich habe Ihnen noch überhaupt keinen Weg genannt. Also wel-
chen Weg meinen Sie? (Beifall bei der FPÖ. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Mag. Schickhofer.)

Bevor ich überhaupt von einem Weg rede: Ich finde, das Einzige, was wir jetzt ehrlich von der Regierung verlangen können, ist, dass sie entweder hinausgeht und sagt: Oh­ne uns – Veto!; oder die Regierung sagt: Wir können das nicht mehr verantworten, wir treten zurück – Neuwahlen!; oder die Regierung sagt: Wir können das nicht verant­worten und legen diese für uns essenzielle Frage dem Volk in einer Abstimmung vor! – Etwas anderes kann es da nicht geben (Beifall bei der FPÖ), denn diese Schulden­blase, auf die wir zugehen, bedeutet natürlich – und das haben einige Redner zumin­dest indirekt ja auch schon gesagt – Kontrolle der europäischen Finanzen durch ein Di­rektorium, nicht mehr durch die Parlamente, bedeutet eine Wirtschaftsregierung, be­deutet einen Verlust der Budgetsouveränität und einen weitgehenden Verlust der Steu­ersouveränität, und sie bedeutet eine Totalrevision unseres Selbstverständnisses und unserer Verfassung.

Daher gibt es, kurz gesagt, folgenden Antrag von uns:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner und weiterer Abgeordneter betreffend die Ver­hinderung einer europäischen Transferunion und Ablehnung einer europäischen Wirt­schaftsregierung

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Erhöhung der bereitgestellten Mittel für den EFSF-Haftungsschirm zu verhindern,“ – Anmerkung von mir: einen Teil haben wir ja schon beschlossen, eine weitere Erhöhung wäre etwa die Hebelung – „ebenso die Einführung einer europäi­schen Wirtschaftsregierung.

Des Weiteren wird sie aufgefordert, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um si­cherzustellen, dass jede grundlegende Änderung der EU-Verfassung einer Volkabstim­mung in Österreich unterzogen wird – das gilt besonders für die geplante Einführung einer europäischen Wirtschaftsregierung sowie des ESM,“ – also des Folgeschirms, dieses für uns 20 Milliarden schweren Schirms – „aber auch für etwaige weitere Erhö­hungen der Mittel des EFSF-Haftungsschirms.“

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Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

17.29


Präsident Fritz Neugebauer: Der Entschließungsantrag steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Dr. Johannes Hübner und weiterer Abgeordneter betreffend die Verhinderung einer europäischen Transferunion & Ablehnung einer Europäischen Wirt­schaftsregierung

 


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