Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 101

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sam die richtigen vertrauenserhaltenden, vertrauensstärkenden Maßnahmen setzen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.10


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Steßl-Mühlbacher. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.11.01

Abgeordnete Mag. Sonja Steßl-Mühlbacher (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Begleitend zum Budget soll ja eine Reihe von Gesetzen wie etwa Änderung des Körperschaftsteuergesetzes oder auch die umsatzsteuerliche Gleichbehandlung des AWS mit behandelt und budgetwirk­sam geändert werden.

Doch zur aktuellen Diskussion: Die Nachrichten und auch die politische Diskussion werden von Meldungen über Staatsschuldenkrisen, über Ratingagenturen dominiert, Märkte, Triple A, Double A. Ich frage mich nur: Wo in dieser Debatte bleiben eigentlich die Menschen?

Es wird aber nicht darüber gesprochen, wer diese Krise verursacht hat. War es Leh­man Brothers, oder wird den Menschen wieder vorgegaukelt, dass sie angeblich über ihre Verhältnisse gelebt hätten, so wie es viele von Ihnen tun? Die Krise hat die Un­gleichheit zwischen der Verteilung von Einkommen und Vermögen verschärft und noch stärker zutage gebracht. Aber Österreich ist besser durch die Krise gekommen als an­dere europäische Staaten, und zwar mit gezielten Maßnahmen, mit Konjunkturpaketen. Zudem haben wir eine niedrige Arbeitslosigkeit und ein relativ gutes Wirtschaftswachs­tum.

Neben der Konsolidierung des Budgets geht es aber auch und vor allem um die Ver­teilungsgerechtigkeit. Es wurden im letzten Budget schon einige Maßnahmen gesetzt wie etwa die Bankenabgabe, die Vermögenszuwachssteuer, die Einschränkung von Stiftungsprivilegien oder auch die Änderung der Konzernbesteuerung. Aber das geht uns und mir noch zu wenig weit.

Wir müssen, wie im Hohen Haus beschlossen, auf die Einführung einer Finanztransak­tionssteuer drängen. Wir müssen die Absetzbarkeit und die Beschränkung von Boni durchsetzen, die Gruppenbesteuerung noch weiter reformieren und auch an eine an­dere Art von Vermögensteuer denken. (Zwischenruf des Abg. Amon.)

Die Politik muss notwendige Voraussetzungen für die Zukunft schaffen. Wenn man die internationale Diskussion über die Finanzmärkte verfolgt, Herr Kollege Amon, dann sollte man auch darüber nachdenken, die Finanzmärkte zu regulieren, zu stabilisieren, auf europäischer Ebene, auf internationaler Ebene, und auch etwas dagegen tun, dass Ratingagenturen Fehleinschätzungen noch und nöcher machen können, die sie inner­halb von zwei Stunden dann wieder revidieren.

Die Politik hat zu gestalten, meine sehr geehrten Damen und Herren, nicht die Märk­te! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.13


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Ing. Lugar. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.14.06

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehen wir uns die Schuldenbremse einmal genauer an. Die Opposition hat ja vor nicht allzu langer Zeit immer wieder die Schuldenbremse gefordert, so wie sie in Deutschland diskutiert und dann auch eingeführt wurde. Wir haben vor ungefähr ein-


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