Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 194

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17.58.39

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Staatssekre­tär! Hohes Haus! Ich möchte im Budgetkapitel Äußeres zum Thema Südtirol einige Positionen erläutern.

Ich denke, es ist unbestritten, dass das Südtiroler Autonomiemodell ein Erfolgsmodell ist. Die Schutzfunktion Österreichs gegenüber der österreichischen Volksgruppe in Südtirol hat Vorbildcharakter. Das ist weltweit anerkannt. Ich denke auch, dem können wir alle hier im Hohen Haus zustimmen.

Auch wenn es keinen unmittelbar erkennbaren budgetären Zusammenhang mit oder Bezug zu Südtirol gibt, so bestehen zumindest zum Beispiel im Kultur- und Bildungs­bereich auf Föderebene enge Beziehungen und viele Verbindungen zu unserem Nachbarn. Jedenfalls aber bestehen regelmäßige Kontakte zwischen Nord- und Süd­tirol, beste Kontakte. Es bestehen, soweit ich weiß, sehr gute Verbindungen unserer Parlamentsklubs, zumindest der Kollegen der ÖVP, der FPÖ und von uns Sozial­demokratInnen zu Südtirol. Wir verfolgen aufmerksam und interessiert die Politik in Südtirol. Es gibt regelmäßige Treffen zu Gesprächen und gegenseitigen Erfahrungs­austausch so, wie auch heute eine hochrangige Delegation der Südtiroler Volkspartei mit allen Parlamentsklubs Gespräche geführt hat. Wenn die Südtiroler Landes­regie­rung mit Wünschen, Vorschlägen oder Anfragen an das österreichische Parla­ment herantritt, werden wir diese in bester nachbarschaftlicher Zusammenarbeit behandeln und nach Möglichkeit unterstützen. Eine direkte Einmischung in Südtiroler Angelegen­heiten, meine Damen und Herren, unaufgeforderte Ratschläge oder Kommentare sind sicher nicht die Sache der Sozialdemokraten.

Selbst wenn die Initiativen einzelner im Südtiroler Landtag vertretener Parteien nach Österreich finden, wie zum Beispiel die Petition bezüglich einer Doppelstaats­bürger­schaft für Südtiroler, dann werden diese ordentlich und dem parlamentarischen Ablauf entsprechend behandelt. Natürlich sind die Südtiroler Themen, die sie beschäftigen – ob das jetzt die aktuelle Volkszählung ist, die Beseitigung faschistischer Relikte oder das neueste, heiß diskutierte Thema über den möglichen Weg zur Vollautonomie, um beispielsweise nur drei zu nennen –, auch für uns von Interesse. Wir verfolgen diese Themen und die laufenden Diskussionen sehr interessiert, aber, wie gesagt, ohne Einmischung und schon gar nicht mit medialer Begleitung.

Ich zitiere Luis Durnwalder: „Die Autonomie hat nie ein Ende, da immer neue Mög­lichkeiten und neue Aufgaben auftreten werden, vor allem, wenn wir von einer auto­nomen Gesetzgebung und Verwaltung reden wollen.“ Jeder, der sich dieses Themas ehrlich annimmt, muss auch „zugeben, dass wir nach 1992 in diesem Lande sehr viel erreicht haben“.

Ich erlaube mir zu ergänzen: Dies war auch deshalb möglich, weil die verantwortlichen PolitikerInnen nicht rückwärtsgewandt in Grenzen und exklusivem Nationalismus ge­dacht und gehandelt haben, sondern offen, modern und als selbstbewusste Euro­päerInnen auftreten. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.01


Präsident Fritz Neugebauer: Weitere Wortmeldungen zum Kapitel Äußeres liegen nicht vor. Die Beratungen zu diesem Themenkreis sind daher beendet.

18.01.50UG 13: Justiz

 


Präsident Fritz Neugebauer: Wir kommen nun zur Verhandlung der Unterglie­de­rung 13: Justiz.

 


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