Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 424

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18.33.06

Abgeordneter Harry Rudolf Buchmayr (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister Töchterle! Ich denke, die Diskussion verläuft schon so, dass es in Zukunft wahrscheinlich nicht leichter wird, die Universitäten und auch die Fachhoch­schulen zu finanzieren. Ich möchte daher versuchen, die Wichtigkeit von Bildung aus einem anderen Blickwinkel her zu beschreiben und den Wert von Bildung zu unter­streichen. Als Beispiel bringe ich den Bezirk Braunau. Es gibt natürlich, denke ich, mehrere Regionen in Österreich mit ähnlichen Anforderungen.

Bei uns im Bezirk Braunau gibt es zwei Bildungsstudien, die eines ganz klar beweisen: In dieser Region gibt es die schlechtesten Bildungsmöglichkeiten zur Weiterent­wick­lung in Oberösterreich und die zweitschlechtesten in Österreich.

Ein anderer negativer Faktor: Zirka 30 Prozent der Bevölkerung haben als beste Aus­bildung einen Pflichtschulabschluss.

Als Kontrast dazu gibt es in der Bezirkshauptstadt eine sehr gute HTL mit mehr als 1 000 Schülern, die serienmäßig sehr viele nationale und internationale Wettbewerbe gewinnt. Das deshalb, weil einfach sehr viele innovative Ideen und sehr gute Projekte durchgeführt werden und die Lehrer sehr engagiert sind.

Wir wissen aber auch aus den vorher zitierten Studien, dass in unserer Region zwei Drittel der jungen Leute, die eine tertiäre Ausbildung anstreben, also studieren gehen, nicht mehr in die Region zurückkehren. Das tut uns als Vertretern der Region natürlich besonders weh, insbesondere deshalb, weil in der Region eine ganze Reihe sehr nennenswerter und sehr bekannter Industriebetriebe angesiedelt sind, die im inter­nationalen Wettbewerb stehen, zum Beispiel, um einige Namen zu nennen, die AMAG, BORBET, H.A.I., SAG, KTM, Bernecker + Rainer, und da gibt es noch einige Firmen mehr. Der Wettbewerb stellt unheimlich große Anforderungen an die Forschung und Entwicklung der einzelnen Betriebe, sei es in der Luftfahrtindustrie, in Zusammenarbeit mit Airbus oder Boeing oder auch in der Entwicklung im Bereich der E-Mobilität. Man benötigt daher eine stetig steigende Anzahl hochqualifizierter Mitarbeiter, die nur sehr schwer zu bekommen sind.

Die aktuelle Situation: Es wird momentan beziehungsweise in den nächsten zwei Jahren in ein größeres Walzwerk investiert, 200 Millionen € von einem lokalen Betrieb, und man bemüht sich schon jetzt, die Ausbildung von jungen Menschen zu organi­sieren, also auch von den Betrieben her. Allerdings werden die notwendigen Res­sourcen mit akademischer Ausbildung sehr schwer zu bekommen sein. Eine perfekte Lösung für die Region wäre eine Fachhochschule mit den Studienbereichen Metal­lurgie, Werkstoffwissenschaften und Kunststofftechnik.

Da gelangen wir wieder zum Anfang meiner kurzen Rede. Es ist leider Gottes nicht so leicht, das Thema Bildung zu handlen. Wir wissen alle, es ist eine Kostenfrage, und ich denke, gibt man dem Thema Bildung wirklich den Stellenwert, den es verdient, dann müssen auch die Ministerien zusammenarbeiten, unter Umständen übergreifend, Subventionen zusammenfassen, die Industrie mit einbinden, auch zur Mitfinanzierung, oder Fördergelder der EU, die es in der Region ja gibt, auf diesen Punkt lenken.

Da würde ich mir im Ministerium, sich an den Notwendigkeiten der Regionen orien­tierend, auch mehr Bildungsmanagement erwarten. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.37


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Windholz. – Bitte.

 


18.37.24

Abgeordneter Ernest Windholz (BZÖ): Hochgeschätzter Herr Präsident! Herr Wis­sen­schaftsminister! Hohes Haus! Herr Minister, Sie haben uns erklärt, das mit der alten


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