Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 595

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Vorreiter. Einen österreichweiten Überblick über notwendige Sanierungsmaßnahmen im Bereich Siedlungswasserwirtschaft gibt es aber nicht. Derzeit sind erst zirka 20 Prozent aller Kanäle im Leitungsinformationssystem erfasst.

Der digitale Leitungskataster wird zwar finanziell unterstützt, die Fördermittel werden aber erst in vielen Jahresbeiträgen den Gemeinden rückerstattet, wodurch da zumin­dest teilweise Zwischenfinanzierungen, sogenannte Darlehen, notwendig sind. Vielleicht könnten wir in der Zukunft diesen Sockelbetrag wieder erhöhen, damit keine zusätzlichen Zwischenfinanzierungen notwendig sind.

Daher lade ich Sie alle dazu ein, eine gerechte Lastenaufteilung zwischen dem Bund, den Ländern und den Gemeinden zu schaffen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Hornek und Steindl.)

17.45


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Auer. – Bitte.

 


17.45.21

Abgeordneter Mag. Josef Auer (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Regierung! Dass das Thema Umwelt ein sehr vielschichtiges ist, haben wir aufgrund der nun doch schon länger dauernden Diskussion gehört. Es wurde die Wirtschaftspolitik angerissen, Klimaschutz, Energieeffizienz, Energieerzeugung, das alles wurde erwähnt.

Da wäre noch ein Punkt. Als letzter Redner darf ich noch etwas sagen, das noch nicht so herausgestrichen wurde, und zwar ein Punkt, der mir sehr wichtig erscheint, ist der Energieverbrauch an sich. Wenn wir wissen, dass ein Sechstel der Weltbevölkerung mehr als 50 Prozent der gesamten Energie verbraucht, dann, glaube ich, müssen wir uns Gedanken machen.

Es gibt zwei sehr große Defizite. Einerseits sind ja die Energieerzeuger gewinn­orientiert, was der Sparsamkeit nicht unbedingt dienlich ist. Die zweite Facette ist jene, dass die Bevölkerung als Energieverbraucher den Bezug zur Energie, speziell zur Wärmeenergie, eigentlich nicht hat. Für mich als Physiker ist das etwas ganz Wichtiges.

Wenn ich Leute frage, ob sie der Meinung sind, dass es viel Energie ist, die man braucht, um ein Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen, dann sagen sie meistens, das ist nicht viel Energie. Wenn man aber weiß, dass man mit der Energie, mit der man ein Liter Wasser nur um ein Grad erwärmen kann, dieselbe Masse – egal, ob es Wasser ist oder etwas anderes – auf 420 Meter Höhe schießen kann, und das mit einer Abschussgeschwindigkeit von 330 km/h, dann weiß jeder, dass das eine sehr große Energie ist.

Wenn ich also als Hausmann in der Küche stehe – oder eine Frau, egal, wer – und Wasser koche beziehungsweise dieses von 10 Grad auf 100 Grad erwärme, dann fliegen bildlich gesprochen 90 Raketen mit einer Masse von je einem Kilogramm auf 420 Meter Höhe. Jedem, der das weiß, müsste bewusst sein, wie viel Energie wir vergeuden, wenn wir zum Beispiel ein Zehntel Liter Wasser umsonst kochen, weil man es eben nicht genau abgemessen hat.

Damit wäre ich jetzt bei Ihnen, Herr Minister. Die heutige Diskussion hat gezeigt beziehungsweise haben wir gehört: Sie machen gerne Werbung, Sie sind ein fotogener Mensch. Da wäre es doch eine Aufgabe für Sie, dass Sie noch mehr unter die Leute bringen, dass der Bezug zum Energieverbrauch ein besserer wird. Da darf dann auch ein Foto von Ihnen dabei sein, ich glaube, dann haben wir etwas Positives erreicht. – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

17.47

 


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