Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 73

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ter sind uns wichtig, nicht nur Universitätsprofessoren. Deshalb hat für mich die Lehre auch einen wichtigen Stellenwert in der ganzen Bildungsdebatte. (Beifall bei der ÖVP.)

Die gemeinsame Schule führt uns direkt in die „Durchschnittsfalle“, so hat es Hengst­schläger bezeichnet. Wir wollen aber nicht nur durchschnittliche Schüler, sondern auch Spitzen und Eliten. Leistung darf deshalb nicht infrage gestellt werden.

Wichtig ist, wir sind auf einem guten Weg. Ich sehe hier keinerlei Stillstand, so wie das angesprochen wurde, auch keine Blockade. Wir haben die Bedingungen für die Berufs­reifeprüfung deutlich verbessert. Wir beschließen heute eine Artikel-15a-Vereinbarung für die Nachholung des Pflichtschulabschlusses und auch für die Basisbildung. Wir ha­ben die Neue Mittelschule – ich habe sie schon erwähnt. Individualisierung und Begab­tenförderung sind verankert in der Oberstufe neu, die auch heute beschlossen wird. Wir haben die ganztägigen Schulformen deutlich ausgebaut. Es gibt die Aufwertung des Lehrberufes, so hoffe ich, demnächst, denn die Lehrerbildung neu ist auf dem Weg. Und ich hoffe, dass auch das neue, moderne Dienstrecht, von dem schon lange ge­sprochen wird, demnächst fertig wird. Wir haben einen Hochschulplan, in dem auch die Finanzierung geregelt ist.

Auch heute und gestern hat die Finanzministerin deutlich gesagt, dass, trotz des Spar­pakets, bei Familien, bei Bildung, bei Forschung, bei Innovation auf keinen Fall gespart werden darf. Das ist ganz wichtig.

Ich freue mich schon auf diesen besonderen Ausschuss und auf die Diskussion über eine gute Bildung in Österreich. (Beifall bei der ÖVP.)

12.32


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Jarmer. – Bitte.

 


12.32.39

Abgeordnete Mag. Helene Jarmer (Grüne) (in Übersetzung durch eine Gebärden­sprachdolmetscherin): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Geschätzte KollegInnen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Heute geht es um Bildung. Das ist ein sehr, sehr wichtiges Anliegen, und es betrifft alle hier in Österreich. Das Bildungsvolksbegehren ist generell ein sehr wichtiges Thema, und ich möchte hier einiges ansprechen.

Forderung Nummer 7: Es geht darum, dass wir fordern, faire, soziale, inklusive Zu­gänge zu diesem Bildungssystem zu haben. Was ist damit gemeint? – Es bedeutet, Menschen, jedem Kind, unabhängig von der Herkunft, der Sprache, der Religion und allen anderen Unterschieden, die es gibt, Zugang zu Bildung zu gewähren. Jedes Kind muss gefördert werden. Die Vielfalt beinhaltet auch Chancenvielfalt und Zugang zu Bil­dung. Manchen Menschen ist es vielleicht noch nicht ganz klar, dass Bildung ein Men­schenrecht ist.

Was wir nicht vergessen sollten, ist, dass bei diesen Forderungen auch behinderte Kin­der angesprochen sind. Vergessen wir nicht: Behinderte Kinder werden gefördert. Aber denken Sie, dass sie ausreichend gefördert werden im österreichischen Bildungssys­tem? – Nein, das ist leider nicht so. Bis jetzt werden sie nicht optimal gefördert. In der Praxis sieht es anders aus.

Integration kommt immer mehr überall zur Anwendung. Wir haben Integration in vielen Einrichtungen, aber Integration ist nicht Inklusion, und Inklusion ist noch nicht ganz in alle Köpfe gedrungen. Ich zeige Ihnen die Gebärde für „Integration“ (die Rednerin zeigt diese): Integration. Wer ist oben, und wer ist unten? – Ganz klar. Einer deckt den an­deren ab. Behinderte Menschen sind unter den nicht behinderten Menschen und wer­den runtergedrückt. Die Gebärde sagt genau, worum es geht.

 


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