nehmen, Gewinnorientierung, Aktionärsinteressen – und einer Public Governance, die dem Gemeinwohl und den Bürgern und Bürgerinnen verpflichtet ist.
Ein paar Sätze noch zum Bericht 2010: Entscheidend und ein großer Schritt, denke ich, und das wurde ja auch schon erwähnt, war die Einführung des freien Eintritts in die Bundesmuseen, mit Nachahmungseffekt – es haben sich ja andere Institutionen angeschlossen. Und es ist erfreulich, dass im ersten Jahr der Einführung, 2010, das Besucher-Plus in dieser Altersgruppe 24 Prozent betragen hat.
Kunstkammer und 21er Haus wurden als Investitionsprojekte bereits erwähnt. Und hinweisen möchte ich auch auf das öffentliche Büchereiwesen und auf die Volkskultur, die wir im Jahr 2010 neu aufgestellt haben.
Zum Abschluss möchte ich meinen Redebeitrag dazu nützen, um auch eine Bitte an Sie zu richten. Wir sind gerade in sehr intensiven Gesprächen mit der EU-Kommission, mit Kommissar Hahn. Es wird die neue Strukturfondsperiode jetzt vorbereitet, und die Bundesländer werden die operationellen Programme für die Strukturfonds ausarbeiten. Bitte achten Sie darauf, dass seitens der Bundesländer Kunst und Kultur als kofinanzierungsfähig in den operationellen Programmen gemeldet werden. Dann kann nämlich im Wege der Kofinanzierung die österreichische Finanzierung durch EU-Mittel erweitert und aufgestockt werden. Seitens der EU, seitens Kommissar Hahn gibt es hier grünes Licht. Der Ball liegt bei uns, konkret bei den Bundesländern, dass das jetzt in den Programmen verankert wird. In Zeiten knapper Budgets, denke ich, ist es eine besondere Aufgabe, Kunst und Kultur entsprechend zu positionieren und die Projekte wirklich auch in der Breite zu berücksichtigen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Markowitz.)
17.24
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Sacher. – Bitte.
17.25
Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Jetzt zuzuhören und den Kulturbericht 2010 zu lesen, das macht Freude. Er bietet einen eindrucksvollen Überblick über die engagierte Kulturpolitik in Österreich, der Frau Bundesministerin Schmied und ihr Ministerium einen verlässlichen Rahmen und vor allem die entsprechenden budgetären Bedingungen bieten können. Ich darf hier einige Bereiche ansprechen, über die man sonst meiner Meinung nach zu wenig spricht, die aber erwähnt werden sollten.
Ein paar Worte zur Förderung der Volkskultur in Österreich. Im Rahmen der Budgetdebatte habe ich mich damit gründlich auseinandergesetzt und möchte mich nicht wiederholen. Ich möchte aber nur eines feststellen – es kann nicht oft genug gesagt werden –: nicht nur dass deutlich mehr Mittel als früher bereitgestellt werden, sondern viel mehr, es wird nämlich deutlich erkennbar, wie durch einen offenen Zugang zur Volkskultur, wie er von der sozialdemokratischen Kulturministerin beschritten wird, diese von einem verstaubten, ewig gestrigen und heimattümlerischen Image weggeführt wird hin zu einem neuen demokratischen, offenen und toleranten Heimatbegriff. (Beifall bei der SPÖ.)
Förderung der Volkskultur heißt zugleich auch Förderung der typischen Ressourcen, die die Basis für das Kultur- und Musikland Österreich darstellen.
Kunst und Nachwuchsförderung: Seit 2009 schreibt das Bundesministerium Staatsstipendien für die verschiedensten Bereiche der Kunst aus. 90 Stipendien werden zuerkannt, jeweils in einer Höhe von 6 600 €.
Denkmalschutz: Ich komme aus einer Stadt mit zwei historischen Kernen, nämlich Krems und Stein, und es ist mir ein Bedürfnis, hier klarzumachen, dass die Förderung
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