Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 155

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des Denkmalschutzes vor allem auch eine Förderung der Bewohner in diesen Altstadt­bereichen ist, die dort gerne leben und die durch diese Fördermaßnahmen auch in Zu­kunft qualitätsvoll in diesen Ortskernen weiterleben können.

Ich möchte die Gelegenheit auch wahrnehmen, herzlich Dank dafür zu sagen, Frau Bun­desministerin, dass Sie sich persönlich von den großen Revitalisierungs- und Sanie­rungsvornahmen der Pfarrkirche Krems-St. Veit überzeugt haben. Und ich darf noch etwas hinzufügen: Ich hoffe, dass auch der flüssige Gruß unsere Kultur bewiesen hat, nämlich die Weinkultur in Krems. – Herzlichen Dank, Frau Bundesministerin. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Sacher reicht Bundesministerin Dr. Schmied die Hand. – Abg. Grosz: Otto „Dank“ Pendl hat einen neuen Nachfolger bekommen! – „Danke!“, „Danke!“)

17.27


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Durchschlag. – Bitte.

 


17.27.11

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Kulturbericht 2010 bestätigt: Österreich ist eine Kulturnation. Das wird, und das ist in Österreich ja nicht so selbst­verständlich, nicht nur von außen, zum Beispiel von Touristen, so gesehen, sondern es entspricht durchaus auch dem Selbstverständnis der meisten Österreicherinnen und Österreicher.

Im Zuge der Beschäftigung mit dem Kulturbericht sollte man sich aber auch die Frage stellen: Was wollen wir auf kulturellem Gebiet erreichen? Was sollen die Menschen da­von haben? Was sollen sie spüren? Was sollen sie lernen?

Für mich lautet die Antwort: Kultur, die gefördert wird, also für die die Menschen über ihre Steuerbeiträge zahlen, muss auch einen Nutzen für sie haben, direkt oder indirekt. Direkt, indem sie viele Möglichkeiten haben, mit Kunst und Kultur in Kontakt zu kom­men, sich von Kunst berühren zu lassen, sich vielleicht auch einmal darüber aufzure­gen, im Idealfall von Kunst und Kultur emotional abgeholt zu werden. Das können sie dann in Museen, in Theatern, bei Festivals, Ausstellungen et cetera. Indirekt, indem beispielsweise Festspiele oder auch Festivals eine große Umwegrentabilität haben. Das heißt, das schafft und sichert Arbeitsplätze und bringt daher am Ende auch Steu­ereinnahmen. Daher: Steuerung durch den Gesetzgeber mit öffentlichen Mitteln sollte beides berücksichtigen, und die Entwicklung der Kultur sollte auch – nicht nur, aber auch – unter diesem Aspekt betrachtet werden.

Mir besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind junge Menschen. Als diejenigen, die einmal Verantwortung für unser Land tragen werden, sind sie von beiden Aspekten besonders betroffen. Wir haben für ihre geistige Nahrung und Weiterentwicklung zu sorgen, aber genauso natürlich auch für Arbeitsplätze und ihre wirtschaftlichen Ent­wicklungsmöglichkeiten.

Da gibt es in diesem Zusammenhang zwei Maßnahmen, die ich für erwähnenswert hal­te: den Gratiseintritt für Menschen unter 19 in Museen einerseits und die verbesserte Förderung der öffentlichen Bibliotheken auf der anderen Seite. Der Gratiseintritt in die Museen hat – das ist heute schon einmal gesagt worden – durchaus zu einem ver­stärkten Besuch durch junge Menschen geführt. In einer Zeit, in der die Jugend sehr oft mit Attributen wie „niveaulos“, „kulturlos“, „bildungsfern“ et cetera belegt wird, ist das ein sehr, sehr schönes Zeichen.

Man sollte sich aber trotzdem natürlich auch die Frage der Nachhaltigkeit stellen: Wer­den die jungen Museumsbesucherinnen und Museumsbesucher auch die Kulturfans von morgen sein? Oder wird das Interesse dann, wenn Eintritt zu zahlen ist, erlahmen? Und sollte es so sein, sollten wir da draufkommen: Welche Maßnahmen können wir setzen, um Kunst und Kultur noch besser und leidenschaftlicher zu vermitteln? – Das


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