Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll144. Sitzung / Seite 176

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Benzin, weil man draufgekommen ist, dass die Abhängigkeit das Schlimmste ist, dass Abhängigkeit der größte Verteuerungsfaktor ist.

Also: Wenn wir billigere Treibstoffe haben wollen, dann müssen wir von den fossilen Energieträgern wegkommen. Das ist die bittere Wahrheit. Und wenn wir dann immer noch nicht Preise haben, die uns gefallen, müssen wir eben mit sparsameren Autos fahren. Und das ist gerade für die Freunde von der Wwwwufff-Fraktion (Heiterkeit) – „Wuff“ ist schwer zu schreiben für die Stenographen –, ist für die BZÖ-Freunde, die gerne PS-stark unterwegs sind, natürlich ein besonderes Thema. (Abg. Grosz: Hat der Kollege Blähungen?)

Also ich würde empfehlen: Etwas mehr denken, den Gasfuß ein bisschen unter Kontrolle und beim Autofahren einfach weniger fuchteln. Das entspannt unheimlich und spart viel Treibstoff. – Danke, meine Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der SPÖ. – Abg. Grosz: Kollege, Sie brauchen ein Medikament!)

17.10


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Höbart. – Bitte. (Abg. Grosz: Das erste Mal, dass ich Flatulenzen am Rednerpult der Republik miterlebe! – Heiterkeit.)

 


17.10.58

Abgeordneter Ing. Christian Höbart (FPÖ): Herr Präsident! Werte Kollegen des Hohen Hauses! Nur einige wenige Worte zu den Grünen. Ich frage mich immer: Was wollen Sie eigentlich mit rund sechs Millionen angemeldeten Kraftfahrzeugen in dieser Republik machen? Wollen Sie die einfach wegzaubern? Wollen Sie einfach zuschauen, wie es sich manche Menschen in diesem Land immer weniger leisten können, an den Zapfsäulen entsprechend tanken zu können? Bitte legen Sie uns einmal ein Konzept vor! Sechs Millionen angemeldete Kraftfahrzeuge kann man nicht einfach wegzaubern. Viel mehr möchte ich mich mit Ihnen nicht auseinandersetzen.

Zum Herrn Kollegen Schultes. – Sie sind Präsident der Niederösterreichischen Land­wirtschaftskammer. Ich habe den Eindruck, Herr Kollege Schultes, dass Sie sich schlichtweg nicht interessieren für die Sorgen der Menschen hier in diesem Land. Vermutlich steigen Sie tagtäglich in Ihren Dienstwagen, und es ist Ihnen daher völlig egal, was man täglich an den Zapfsäulen mittlerweile mitmacht. Das ist mein Eindruck, den ich gewonnen habe, als ich Ihre Rede gehört habe. Ihnen ist das einfach wurscht, und das ist sehr enttäuschend, muss ich Ihnen sagen. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten des BZÖ.)

Ich habe mir die Zahlen der letzten, ich möchte schon fast sagen Jahrzehnte der Spritpreisentwicklung angesehen. So lag beispielsweise 1980 der Preis für Diesel – umgerechnet in Euro – bei 0,6, 1990 bei 0,64 €. Das heißt, wir haben hier knappe 7 Prozent Steigerung gehabt. Von 1990 auf 1995 gab es interessanterweise eine Preisreduktion von ungefähr zehn Prozent, also auf 0,58 € pro Liter Diesel. Von 1995 auf 2000 gab es eine gewaltige Steigerung, nämlich eine Preissteigerung von 35 Prozent, was Diesel betrifft, auf knapp 0,78 € pro Liter.

Damals haben wir uns noch alle kopfschüttelnd Gedanken gemacht über den Vor­schlag der Grünen, der Preis für einen Liter Benzin möge doch auf über 20 Schilling anwachsen. Da haben sich alle eigentlich nur krummgelacht über diesen abstrusen Vorschlag der Grünen – mittlerweile ist es Realität. Wir haben vom Jahr 2000 auf 2012 eine gewaltige Steigerung der Spritkosten von über 80 Prozent gehabt!

Ich frage ganz offen: Wie sieht es mit den Gehältern der Österreicherinnen und Österreicher aus? Gab es da auch eine 80-prozentige Steigerung, dass man das einfach so locker wegstecken kann? Ich möchte gar nicht auf die Inflation eingehen.


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