Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 73

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Und jetzt schaue ich mir die Rednerliste an. Bei Ihnen von der FPÖ kann man wirklich von der Rednerliste sprechen. Sie lassen die Frauen nicht einmal sprechen: weder am Internationalen Frauentag noch sonst, denn auch sonst sprechen Sie statt der Frauen. Was ist denn das für ein Frauenverständnis? Bei der FPÖ darf keine Frau sprechen. (Abg. Mag. Stefan: Sie sprechen als letzte Rednerin!) Hier spricht keine Frau. Auch beim BZÖ nicht. Finden Sie das in Ordnung? Josephinisch ist das! (Abg. Neubauer: Reden Sie zum Sparpaket! – Abg. Mag. Stefan: Es geht hier nicht um den Frauentag!) Alles durch, oder nichts für. Oder wie geht das? (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neubauer: Heute geht es um das Sparpaket!)

Ich sage Ihnen eines, und ich komme damit sehr wohl zum Sparpaket: Ich bin sehr froh, dass hier in diesem Paket nicht verankert ist, dass die Frauen vor der Zeit das gleiche gesetzliche Pensionsanfallsalter haben, sondern dass 750 Millionen € vorgese­hen sind für ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen für Schulungen, damit sie wie­der von der Arbeitslosigkeit in die Arbeit kommen können. (Abg. Dr. Rosenkranz: Ich gratuliere Ihnen, dass es in Ihrer Partei eine Quote gibt!) Das nützt den Frauen und nicht irgendwelche Pamphlete, die ihnen schlicht und einfach nichts bringen. (Abg. Neu­bauer: Ohne Quote wären Sie kein Bote!)

Maßnahmen für die Frauen sind es, wenn sie nicht aus der Arbeitslosigkeit in die Pen­sion geschickt werden, sondern etwas für sie getan wird. (Abg. Kickl: Sie arbeiten am Gegenteil!) Maßnahmen für die Frauen sind es, wenn Stelleninserate so ausgestaltet sind, dass selbstverständlich die verschiedenen Löhne auch erkennbar sind.

An all diesen Dingen haben Sie nichts Gutes gefunden. Wo ist denn Ihre Kraft in der ei­genen Partei, Frau Gartelgruber? Wo sind denn Ihre Forderungen, die Sie dann hier auch durchsetzen können? Nicht einmal reden lässt man Sie hier – und das am Inter­nationalen Frauentag! Das ist eine Schande! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Kickl: Ich kann das SPÖ-Gelaber schon nicht mehr hören! – Abg. Neubauer: Was haben Sie in 40 Jahren für die Frauen getan? Nichts!)

Sehr geehrte Damen und Herren, es gibt eine Möglichkeit, wie Sie zu mehr Frauen kommen: Sie müssen die Quote einführen, sonst ist es Ihnen nicht ernst, sonst sind Sie wieder armselig mit drei, vier Frauen hier im Klub. Das können auch Sie nicht wol­len, Herr Neubauer. Sie sind doch so ein begeisterter Südtirol-Sprecher. Das sind Sie doch. Dann schauen Sie sich einmal das Gesetz der Südtirolerinnen an: Ein Drittel der Gremien muss mit Frauen besetzt werden. Schauen Sie sich das an – nicht nur die an­deren Gesetze, auch dieses Gesetz. Schauen Sie sich einmal an, wie es die Südtiroler machen! (Abg. Neubauer: Sie bewirken für die Frauen mit der Quote gar nichts! Neh­men Sie einmal zur Kenntnis, dass wir keine Quote brauchen!)

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin froh darüber, dass dieses Konsolidierungs­paket auf jene Frauen, die wir auch zu vertreten haben, die eben nicht auf der Butter­seite sind, die nicht die hohen Löhne haben, Rücksicht nimmt, dass Bezieher unterer Einkommen nicht in dem Maß zur Kasse gebeten werden, denn sie sind nicht die Ver­mögenden. Bei Vermögenszuwachssteuern sind es vor allem die Herren, die davon be­troffen sind. Old-Men-Network – das brauchen wir nicht! (Abg. Neubauer: Das ist un­geheuerlich! Was Sie hier gesagt haben, ist eine Frechheit! Eine Frechheit ist das!) Wir brauchen Empowerment für die Frauen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neubauer: Aber nicht mit so einer Frechheit!)

13.39


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Strutz. – Bitte. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Neubauer.)

 


13.40.01

Abgeordneter Dr. Martin Strutz (FPÖ): Frau Abgeordnete Wurm, Sie haben soeben gesagt, dass die FPÖ zukünftig mit vier „armseligen“ Frauen hier im Hohen Haus ver-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite