Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 59

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Ganz besonders froh bin ich darüber, dass das Fach Ernährung und Haushalt weiterhin als Pflichtfach geführt werden kann. Angesichts wachsender gesund­heitlicher Probleme unserer Kinder und Jugendlichen, besonders hervorgerufen durch falsche Ernährungsgewohnheiten, beispielsweise Übergewicht oder auch Diabetes, ist es dringend erforderlich, den jungen Menschen die Bedeutung der Ernährung mit auf den Weg zu geben – und nicht nur durch Theorie, sondern auch durch praktisches Tun. Ernährungs- und Gesundheitsbildung ist in Zeiten von Fast Food ein wichtiger Eckpfeiler in einer modernen Schule, die auf das Leben vorbereiten soll.

Die Grünen haben den identen Lehrplan der AHS gefordert, was bedeutet hätte, dass eben dieses Fach hätte gestrichen werden sollen. Und wenn sich nun der grüne Abgeordnete Walser damit rühmt, dass er das Fach Ernährungslehre retten möchte, dann zeugt das von einer ganz besonders kreativen Doppelbödigkeit, was ich eigentlich nicht verstehe. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Die Neue Mittelschule wird sich an den Stärken der Schülerinnen und Schüler orientieren und nicht daran, was sie nicht können. Deshalb ist sie ein echtes Förder- und Leistungsangebot. So sprechen auch die vorläufigen Zahlen, die das Bundes­ministerium herausgegeben hat, über die heurigen AbgängerInnen der Neuen Mittel­schule – das sind nämlich die Ersten aus dem Schulversuch – für sich: Heuer werden nämlich 53 Prozent aller Schülerinnen und Schüler aus der Neuen Mittelschule die Reife für eine höhere Schule erreicht haben – im letzten Jahr waren es gerade 44 Prozent der damaligen HauptschulabgängerInnen.

Die Neue Mittelschule bedeutet mehr Chancen, mehr schulische Einzelförderung, eine bessere Durchlässigkeit, mehr Vielfalt, spezielle Schwerpunktbildung, moderne Lehr- und Lernformen, zusätzliche Ressourcen, die tatsächlich bei den Kindern ankommen, und ich freue mich, dass wir sie heute beschließen. Ich freue mich auch, dass das BZÖ nun dieser Mittelschule die Zustimmung gibt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der SPÖ.)

11.44


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesministerin Dr. Schmied. – Bitte.

 


11.44.27

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Da ich noch 3 Minuten meiner Redezeit offen habe und von Herrn Abgeordnetem Brosz auch direkt angesprochen wurde: Die Werbung für die Neue Mittelschule ist mir sehr, sehr wichtig. Ich möchte hier breit informieren. Dass es im Zug immer besonders Sie trifft, Herr Abgeordneter Walser (Abg. Dr. Moser: Das ist nicht das Problem!), war in dem Sinn nicht beabsichtigt (Abg. Dr. Walser: Und nicht erfolgreich, Frau Ministerin!), aber ich kann das schon gut nachvollziehen. Gemeint ist es als die gemeinsame Schule, die einfach für alle Schüler und Schülerinnen offen steht, wo auch gemeinsam unterrichtet wird, wo es keine starren Leistungsgruppen gibt und wo die Entscheidung mit 14 eben gut vorbereitet wird. Dass dann eine Bildungswegentscheidung kommen muss, steht ja außer Frage.

Zum Herrn Abgeordneten Höbart muss ich allerdings schon etwas deutlicher werden. (Ruf bei der SPÖ: Der braucht das!) Also jetzt hier im Hohen Haus allen Ernstes von einem „Stillstand“ in der Bildungspolitik zu sprechen (Abg. Ing. Höbart: Es sind Jahre vergangen! Jahre vergangen!), das spottet einfach jeder Beschreibung und objektiven Wahrnehmung! (Beifall bei der SPÖ.)

 


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