Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll153. Sitzung / Seite 251

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21.48.18

Abgeordneter Mag. Michael Schickhofer (SPÖ): Die Ausgestaltung der gemein­samen Agrarpolitik ist von essentieller Bedeutung für alle Österreicherinnen und Österreicher, denn letztlich geht es um die Gesundheit der Menschen in Österreich, um ihre Versorgung mit qualitativ hochstehenden Produkten. Es geht um die Umwelt in Österreich und den Umweltschutz, weiters um die Erzeugung alternativer Energie­formen. Es geht letztlich um unseren Innovationsgeist im ländlichen Raum, darum, dass wir gemeinsam diesen ländlichen Raum weiterentwickeln, und es geht vor allem auch um die kleinen bäuerlichen Betriebe in Österreich. Und ich glaube, das sollte Anlass sein, dass sich nicht nur die Bundesregierung gemeinsam in Europa positioniert, sondern dass auch wir im Nationalrat gemeinsam an einem Strang ziehen.

Ich möchte aber auf eines auch noch eingehen, und das ist ein wichtiger Aspekt. Über 1 Milliarde € fließen von Brüssel im landwirtschaftlichen Bereich an uns zurück. Und ich glaube, es ist zentral, dass wir dieses Geld auch weiterhin abholen können. Da stimme ich absolut mit Ihnen überein, dass wir das in der zweiten Säule und für die ländliche Entwicklung brauchen. Und ich glaube, wir müssen auch alles daransetzen, dass der Weg des Euros zu den Bauern einfacher wird und dass er nicht zuerst nach Brüssel geht, über fünf Instanzen dann zu den Bauern kommt und noch vier Mal kontrolliert wird. Ich glaube, das ist nicht Sinn der Sache. Wichtig ist, dass unsere Bäuerinnen und Bauern im Interesse aller Menschen in Österreich produzieren können. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

21.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Lohfeyer. – Bitte.

 


21.50.01

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Es wurde schon mehrfach erwähnt, dass uns der ländliche Raum ein besonders großes Anliegen ist und dass sich in der Debatte um die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2014 nicht nur die Frage nach einer fairen Förderung in der Landwirtschaft stellt, sondern auch jene, wie wir die Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raumes unterstützen können und vor allem auch aller darin lebenden und arbeitenden Menschen. Schließ­lich leben in Österreich fast zwei Drittel der Bevölkerung im ländlichen Raum.

Das EU-Agrarbudget sowie auch das EU-Regionalbudget müssen unter anderem dazu dienen, auch regionale Ungleichgewichte abzubauen. Die kleinräumige Struktur unse­res Landes und die damit auftretenden Problembereiche verlangen bei den Förderpro­grammen, vor allem der zweiten Säule, starke Berücksichtigung. Ausdünnung, Abwanderung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Chancengleichheit im ländlichen Raum sind nicht nur Schlagworte, sondern Dinge, die in die Diskussion um die Förder­würdigkeit einbezogen gehören.

Im „Programm der ländlichen Entwicklung 2007 bis 2013“ ist auch die Gleichstellung der Geschlechter als Wert der EU und als Voraussetzung zur Erreichung der EU-Ziele Wachstum, Beschäftigung und sozialer Zusammenhalt festgeschrieben. Ich bin froh, dass es in meiner Region, im Pongau und im Lungau, dazu bereits wichtige Leader-Projekte gibt, die wir mit Hilfe von EU-Fördergeldern realisieren konnten, wie zum Beispiel die Förderung der Teilhabe von Frauen an politischen Entscheidungs­prozessen, Mentoring-Projekte, geschlechtersensible Berufsorientierung, Unterstüt­zung bei nicht traditioneller Berufsausbildung beziehungsweise Berufswahl und generationsübergreifendes Lernen von Jugendlichen und älteren Frauen zur Nutzung von Internet und Social Web. Vor allem im ländlichen Raum brauchen Frauen und Mädchen starke Unterstützung für bessere Lebens- und Einkommenschancen.

 


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