Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll155. Sitzung, 15. Mai 2012 / Seite 200

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Und Brunner sagt weiters, dieser Gesetzentwurf schaffe universitäre Rahmen­bedingen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Walser.)

Ich freue mich, dass die Pädagogischen Hochschulen nun ein neues, modernes, den sich verändernden Anforderungen angepasstes Gesetz bekommen, und würde mir wünschen, dass wir schon bald für alle Pädagoginnen und Pädagogen ein ebenso modernes und leistungsorientiertes Dienst- und Besoldungsrecht haben. (Beifall bei der ÖVP.)

18.22


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Auer. – Bitte.

 


18.22.38

Abgeordneter Mag. Josef Auer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn man Revue passieren lässt, was zu diesem Tagesordnungspunkt bisher gesagt worden ist, und wenn man schaut, wer zustimmt und wer dagegen ist – drei Fraktionen stimmen zu, zwei nicht; unterm Strich haben aber alle nicht verhehlt, dass es eine Entwicklung in die richtige Richtung ist –, so ist nicht zu bestreiten, dass sich die Pädagogischen Hochschulen durch diese Novelle in eine Richtung entwickeln, wohin sie letzten Endes auch alle haben wollen. Und wenn man sich die Möglichkeit der Kooperation mit anderen Pädagogischen Hochschulen anschaut und wenn man sieht, dass eingegangen wird auf die Oberstufe-Neu, dass es Abgeltungsregelungen braucht für Begleitlehrerinnen und -lehrer, die Schüler mit Lernschwächen betreuen, und wenn man weiß, dass durch die Überführung der Neuen Mittelschule in das Regelschulwesen auch besol­dungsrechtliche Adaptierungen notwendig sind, dann gibt man zu, dass das ein Schritt in die richtige Richtung ist, den hier unsere Unterrichtsministerin, unsere Bildungs­ministerin, in diesem Fall zusammen mit der Ministerin Heinisch-Hosek, über die Bühne bringt.

Wesentlich ist mir und uns von den Sozialdemokraten, dass es zu einer Verbesserung der Chancengleichheit für unsere Kinder und Jugendlichen kommt. Aber das liegt noch ein bisschen im Argen, obwohl schon sehr viel passiert ist. Da darf ich aus dem Sonderausschuss zum Bildungsvolksbegehren den Herrn Bernd Schilcher zitieren. Er sagt:

„Meine Erfahrung ist, dass die Ministerin wirklich etwas verändern will. Das war in der langen Zeit, in der ich die Bildungspolitik beobachtet habe, nicht selbstverständlich.“

Leider – das muss jetzt ich sagen – sind wir bildungspolitisch sehr lange in eine Einbahnstraße gefahren, und da wurde sich vieles zementiert, betoniert – das darf ich heute nicht sagen –, und daher haben wir jetzt natürlich die normative Kraft des Faktischen, dass manches eben nur schrittweise in die richtige Richtung bewegt werden kann. Und der „große Wurf“, der hier immer gefordert wird, ist eben bei den derzeitigen politischen Konstellationen nicht machbar. Wir müssen also schöpferisch tätig sein, und zwar in zweifacher Hinsicht: einerseits, dass wir sozusagen fast künstle­risch in diese Richtung arbeiten müssen, und andererseits, dass wir vieles sozusagen aus dem Weg räumen müssen.

Österreich hat einfach eklatante Mängel, was die Chancengleichheit anbelangt. Ich darf wieder den Herrn Schilcher aus dem Sonderausschuss zitieren:

„Noch schlechter sind nur Argentinien und Russland“ beim Anteil der untersten Schich­ten an den Eliten. – Zitatende.

Das, glaube ich, sagt alles. Wir haben zu viele Kinder aus sogenannten bildungsfernen Schichten. Und die bildungsnahen Schichten sind natürlich eklatant im Vorteil. Sie haben einen höheren gesellschaftlichen Status, die Kinder gehen durchschnittlich mehr


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