Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 110

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ben, dass diese Konstruktion damals auch deshalb so gewählt wurde, um die Fest­spiele dauerhaft finanziell abzusichern, und seitens der Ministerien besteht die Be­fürchtung, dass eine Änderung zum Nachteil der Festspiele ausfallen würde. Da sind sich beide Ministerien, Sie haben es ja erwähnt, einig. Eine Optimierung kann und muss natürlich auch innerhalb des bestehenden Gesetzes erfolgen.

Zusammenfassend: Der Eigenwirtschaftsanteil ist sehr hoch, er liegt bei 78 Prozent. Viele Untersuchungen belegen auch, dass die Salzburger Festspiele ein wichtiger Wirt­schaftsfaktor sind und die Umwegrentabilität ein Vielfaches einbringt. Es gibt Untersu­chungen, die besagen, dass es bis zu 276 Millionen € sind. Die Empfehlungen sind überwiegend umgesetzt worden, bis auf die, wo grundsätzlich eine andere Meinung vorherrscht oder begründete Einwände diese Einwände sind ja auch begründet  be­stehen.

Abschließend möchte ich noch einmal festhalten, dass Tetschn gesetzeswidrig sind und wir solche Äußerungen grundsätzlich ablehnen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

14.53


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abge­ordnete Schittenhelm. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.53.27

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Ge­schätzter Rechnungshofpräsident! Hohes Haus! Alle Vorredner haben sich eigentlich zu den Salzburger Festspielen bekannt. Nur der Kultursprecher der Grünen, Herr Kol­lege Zinggl, hat außer Unterstellungen und Missgunst eigentlich nichts vom Rednerpult aus weitergegeben. Schade darum.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Salzburger Festspielfonds wurde vom Rechnungshof in bekannt professioneller Art und Weise geprüft. Aber erlauben Sie mir doch auch ganz kurz, die Ausschusssitzung zu beleuchten.

Wir haben natürlich immer wieder Auskunftspersonen, die uns zur Verfügung stehen. In diesem Fall waren es Präsidentin Helga Rabl-Stadler und der Kuratoriumsvorsit­zende der Salzburger Festspiele, Landeshauptmannstellvertreter Wilfried Haslauer. Ich erwähne dies deshalb, weil die Auskünfte und Informationen so punktgenau und um­fassend waren wie selten zuvor und weil wir gespürt haben in all den Ausführungen – das haben einige Vorredner auch schon gesagt, etwa Herr Kollege Grosz –, mit wie viel Engagement, Einsatz und auch Herzblut diese Festspiele unterstützt, betrieben und jedes Jahr aufs Neue so erarbeitet werden, dass sie tatsächlich ein Weltkultur­event sind.

Dies zeigt auch eine aktuelle Studie der Fachhochschule Salzburg vom 21.12.2011, die feststellt, dass die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Salzburger Festspiele zwi­schenzeitlich auf 276 Millionen € pro Jahr angewachsen sind. Den laufenden Subven­tionen von Bund, Land und Stadt Salzburg mit 10,9 Millionen € stehen mittlerweile Rückflüsse von 36 Millionen € gegenüber – das sind Umsatzsteuer, Lohn- und Einkom­mensteuer  und 12,8 Millionen € der direkten Abgabenleistung.

Das heißt, die Salzburger Festspiele sind im weitesten Sinne ein großartiger Auftragge­ber, ein großartiger Arbeitgeber für 1 800 Salzburgerinnen und Salzburger, und öster­reichweit werden da 3 000 Arbeitsplätze besetzt beziehungsweise geschaffen. Die Salzburger Festspiele selbst, meine Damen und Herren, beschäftigen ganzjährig 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 3 600 Bürgerinnen und Bürger sind über die Sommermonate beschäftigt, vor allem auch Studenten.

Festzuhalten ist ferner auch, und das ist nicht ganz uninteressant, dass zwischen 2005 und 2010 die Besucherauslastung – und ich frage mich, welches Haus im Kulturbe-


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