Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 82

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rum haben Sie es uns dann heute nicht gesagt? Warum haben Sie es den betroffenen Menschen draußen nicht gesagt? Sie hätten heute hier die Möglichkeit gehabt, und die Leute draußen warten darauf, Herr Bundesminister. Die hätten erwartet, dass Sie et­was dazu sagen, und Sie haben wieder nichts gemacht. Sie haben insgesamt heute keine Antworten gegeben. (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.)

Herr Bundesminister, von einem Sozialminister, der aktiv arbeitet, von einem Sozialmi­nister, der für die Menschen da ist, und noch dazu von einem Sozialminister einer Par­tei, die sich die Partei der Arbeitnehmer nennt, hätte ich mir etwas mehr erwartet. (Bei­fall bei der FPÖ.)

12.04


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Windbüchler-Sou­schill. – Bitte.

 


12.04.35

Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr ver­ehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Herren Minister! Das Ausbildungs- und Bil­dungssystem befinden sich in einer Krise. Und wenn das Bildungs- und das Ausbil­dungssystem vernachlässigt werden, dann werden Arbeitsmarkt, Beschäftigung und natürlich auch die Jugendlichen vernachlässigt.

Auch wenn Österreich mit seinen Zahlen im europäischen Kontext, im europäischen Vergleich gut dasteht, ist es wichtig und richtig, zu sagen, dass man sich auf diesen Zahlen nicht ausruhen darf.

Jugendliche – auch in Österreich oder gerade in Österreich – brauchen Nachhaltigkeit, brauchen Existenzsicherung, brauchen Sicherheit für die Zukunft und brauchen nicht nur schöne Zahlen und Worthülsen, sondern ein ganzheitliches System an Bildung und Ausbildung und an Arbeit und Wirtschaft. Und das nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa.

Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren, wird das Bildungsvolksbegehren hier in diesem Saal enderledigt. Eine große Chance wird hiermit vertan, Reformen wirklich anzugehen, Reformen für das Bildungssystem, für die Jugendlichen in Öster­reich auch wirklich umzusetzen. Und die beiden Minister hinter mir sind auch mit ver­antwortlich dafür, dass hier keine Reform stattfindet, dass es zu einer Bildungssack­gasse kommt, dass es keinen Schritt weiter in die richtige Richtung geht.

Die Lehre ist ein Punkt, der in das Bildungsvolksbegehren mit aufgenommen wurde und hier auch immer wieder diskutiert wird, doch die Lehre an sich wird in kein neues System verpackt.

Die Lehre ist etwa Großartiges. Es geht um Handwerk, es geht um Vermittlung, es geht um Bildungsweitergabe, es geht um wirtschaftliche Kompetenzen. Die Lehre ist etwas Großartiges. Doch es muss in unser aller Interesse liegen, dass gerade diese Lehre, dieses System auch wirklich neue Perspektiven für Jugendliche bietet und neu entwi­ckelt wird.

Es gibt einige kleine Schritte – Herr Minister Mitterlehner wird ja kurz nach mir seinen Redebeitrag leisten und wahrscheinlich auch darauf eingehen, wie die Lehre oder Lehrausbildungen mit Maßnahmen besetzt werden, die die Lehre attraktiver machen –, doch der große Wurf zur Verbesserung fehlt völlig. Die Situation von Jugendlichen in Lehre und Ausbildung bleibt weiterhin gleich.

Da gibt es so Themen wie die überbetrieblichen Lehrwerkstätten als Zwischenstation, ein Coachingprogramm soll Jugendliche und Betriebe unterstützen, eine Imagekam­pagne für Tourismusberufe soll mehr Jugendliche in die Tourismusorte locken, und


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