Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 91

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dürfen wir nicht vergessen, an alle Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer, denn sie tun ihr Bestes dazu, dass dieses Modell in Österreich auch zu einem Erfolgsmodell wird oder geworden ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Und das ist nicht immer einfach: Glauben Sie mir, ich weiß das aus eigener Erfahrung. Ich habe viele Lehrlinge ausgebildet und weiß um die Schwächen und Stärken.

Einige Redner haben gemeint, dass wir dieses Modell verbessern müssen. Das tun wir auch. Als Beispiel möchte ich hier das Modell „Lehre mit Matura“ erwähnen, das in der Steiermark und auch in den anderen Bundesländern schon sehr großen Anklang fin­det. Mit diesem Modell können wir auch bei den Lehrlingen die gläserne Decke durch­brechen.

Die Jugendarbeitslosigkeit wurde bereits angesprochen. Es wurde auch gesagt, dass Österreich sehr, sehr gut dasteht. Österreich ist unter den Top-Ländern, was die Ju­gendarbeitslosigkeit anbelangt.

Da viele Damen und Herren hier Spanien angesprochen haben: Ich war in der Vorwo­che in Fulda – für alle, die es nicht wissen, das ist in Hessen – und habe dort eine Kon­ferenz von KMU-Unternehmerinnen und Handwerksunternehmerinnen auf europäi­scher Ebene geleitet, und natürlich stand das Thema Jugendarbeitslosigkeit an erster Stelle. Ich glaube, die Frau Kollegin Oberhauser hat gesagt, entscheidend ist die Aus­bildung, und die Spanier sagen das auch. Es ist ganz wesentlich, dass wir zu einer fun­dierten Ausbildung der Jugendlichen kommen. Es hilft uns nichts, wenn es so wie in Spanien ist: 50 Prozent Jugendarbeitslosigkeit – viele davon sind Absolventen von Uni­versitäten, viele haben auch keine Ausbildung. Wir müssen schauen, dass unser dua­les Ausbildungssystem, das wirklich weltweit eines der besten ist, auch in diese Länder getragen wird. Wir in Österreich bieten unsere Hilfe an. Auch die Deutschen haben die­ses gute System. So, glaube ich, ja ich bin überzeugt davon, können wir es schaffen, die Jugendarbeitslosigkeit zurückzudrängen. (Präsident Neugebauer gibt das Glo­ckenzeichen.)

Also ein Vorteil, eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: Jugendliche werden in Un­ternehmen zu zukünftigen Fachkräften ausgebildet, Jugendliche bekommen eine Top-Ausbildung, und diese Fachkräfte wiederum sichern unseren Wirtschaftsstandort Ös­terreich. (Beifall bei der ÖVP.)

12.34


Präsident Fritz Neugebauer: Für die nächsten fünf Redebeiträge stehen jeweils vier­einhalb Minuten zu Verfügung.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Keck. – Bitte.

 


12.34.20

Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Herren Mi­nister! Meine Damen und Herren! Gestern war es Griechenland, heute ist es Spanien, morgen ist es vielleicht Italien oder Zypern. (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Auf­passen! Da hat sich schon die Fekter verbrannt!) Die Hiobsbotschaften in Sachen Wirt­schafts- und Finanzkrise reißen nicht ab. Und trotz der vielen Milliarden für die Rettung vor dem Bankrott verschärft sich die soziale Krise in diesen Ländern immer mehr. In Griechenland wurden zuletzt 21,7 Prozent Arbeitslosigkeit gemessen. Das ist das Dop­pelte des EU-Durchschnitts und ein Allzeithoch, das höchste, das je in Griechenland gemessen wurde.

In Spanien ist diese Quote mit 24,3 Prozent noch höher, und auch da hat sich der höchste Wert seit 18 Jahren stabilisiert. In absoluten Zahlen sind zum Beispiel auf der Iberischen Halbinsel 5,5 Millionen Menschen arbeitslos, und das heißt in Spanien: Auch jeder zweite Jugendliche steht dort ohne Arbeit da. Und Griechenland, Spanien,


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