Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 115

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richtet worden ist. Ich erwähne es deshalb, weil uns dieses Thema noch in anderer Hinsicht beschäftigen wird. Dort sollen nämlich alle Finanzämter aus den Bezirken Wiens unter einem Dach gesammelt und vereint werden. An sich sollte ja, wenn sich die öffentliche Hand irgendwo einmietet, irgendwo im Sinne von Bebauungsfragen et cetera die Hand darauf hat, auch die Grundlage dafür entstehen, dass architektonische Qualität möglich ist – architektonische Qualität, die wir noch in Jahrzehnten, ich will ja nicht gerade sagen Jahrhunderten, touristisch nützen können.

Wovon zehren wir denn jetzt in Wien? – Wir zehren von dem, was baukulturell in der Vergangenheit geschaffen wurde (Abg. Jakob Auer: Sparsam !), in der Zwischen­kriegszeit, um 1900 et cetera. Ich stelle gar nicht in Abrede, dass in manchen Landge­meinden vorbildlich renoviert wird und auch sehr moderne Kindergärten errichtet wer­den, ich rede nur vom Beispiel Wien Mitte. (Abg. Jakob Auer: Wenn’s ein bisschen mehr kostet, dann schreit ihr wieder, dass es zu viel kostet!)

Ich stelle das nur in den Raum. Wir können nicht immer nur nach reinen Groscherl-Me­thoden bauen, sondern man muss da auch langfristig denken. Das ist ja die Perspek­tive dieses Reports: der Lebenszyklus als Kriterium der Bewertung; nicht was es am Tag X kostet, wenn die Rechnung zu zahlen ist, sondern: Was kostet das insgesamt? Und dass sich etwas architektonisch und ästhetisch Wertvolles insgesamt bezahlt macht, weil ich es nicht so schnell wieder abreißen muss, das muss man auch beden­ken. Da ist einfach der Lebenszyklus länger.

Da wäre die Möglichkeit, dass wir wirklich diesen Vorschlag in Richtung Beratung – da war ja das Thema Fonds, Stiftung et cetera einrichten, damit die Beratung vorangetrie­ben wird –, dass wir das auch in einen Fünf-Parteien-Antrag gießen. Da wird sich si­cherlich auch noch ein anderes Beispiel finden lassen.

Ich möchte jetzt nur noch abschließen. Dieser Baukulturreport war Gegenstand der Diskussion im Bautenausschuss. Wir bräuchten dringend Bautenausschuss-Termine – Frau Kollegin Becher versinkt ja schon fast in ihrem Sessel –, um andere gravierende Probleme des Parlaments – ich nenne nur ein Stichwort: Mietrecht – auch einmal zu besprechen. Ich meine, der Bautenausschuss leidet sehr stark unter großkoalitionären Bedingungen, wo man zu keiner Entscheidung fähig ist. Entscheiden wir uns bitte we­nigstens dafür, dass das, was da liegt, nämlich der Report mit seinen Empfehlungen, zur Umsetzung gelangt, und zwar auch mittels Anträgen in diesem Parlament. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

13.58


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Kauf­mann-Bruckberger zu Wort gemeldet. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.58.19

Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (BZÖ): Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Zunächst einmal an die Frau Kollegin Moser: Es wäre sehr nett, wenn Sie sich die Zeit nehmen würden, den Entschließungsantrag, den Kollege Markowitz eingebracht hat, einmal in Ruhe durchzulesen und ihn dann zu unterstützen. (Abg. Dr. Moser: Den brauche ich gar nicht zu lesen, den unterstütze ich gleich! – Allgemeine Heiterkeit.) – Noch besser, noch besser!

Zusammenfassend: Der Baukulturreport ist natürlich sehr interessant zu lesen, auch wenn die Materie doch etwas trocken ist. Es sind drei gewichtige Kapitel, die wiederum in Unterkapitel eingeteilt sind. Es geht schwerpunktmäßig um die Zukunftsfähigkeit, um die Bürgernähe und auch um die Kompetenz, also zum Beispiel auch um die ökologi­sche oder ökonomische Nachhaltigkeit, um modernen oder angepassten Schulbau, und natürlich sind auch die aktuellen Herausforderungen in Bund, Ländern und Kom­munen sehr gut beschrieben.

 


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