Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 86

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12.21.19

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Abgeordneter Rasinger hat Sie in die Welt der Popstars geführt, zu Michael Jackson und Co.

Ich darf ich Sie kurz in die Vogelwelt entführen: Bei Blaumeisen kommt es überhaupt nicht auf innere Werte an. Bei den Blaumeisen macht nur die Schönheit der Weibchen die Männchen „fleißig“. Zoologen haben das in einer Studie bewiesen. Ist das Gefieder der Weibchen unansehnlich, so lässt der Familiensinn der Männchen sofort nach. Sie vernachlässigen den Nachwuchs und unternehmen weniger Ausflüge, um die hungrigen Kücken zu versorgen.

Zum Glück leben wir nicht in der Vogelwelt, aber eine Menge Probleme gibt es auch bei uns. (Ruf bei der FPÖ: Ja, wir haben hier schon ein paar Vögel!)

Wir leben in einer gespaltenen Welt. Auf der einen Seite gibt es die Plastik-Pseudo-Schönheiten in den Hochglanzmagazinen – viele Junge glauben ja, Schönheit bringe Erfolg und Glück –, und auf der anderen Seite steht Michael Haneke, der die „Goldene Palme“ erringt, einen der wichtigsten Filmpreise: ein 70-jähriger Regisseur, ein 81-jähriger Hauptdarsteller. Das macht Mut, das führt vor Augen, es kann ja doch nicht nur die Schönheit sein, die zu Ruhm und zu Glück führt. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Csörgits und Mag. Muttonen.)

Genau deshalb ist heute ein guter Tag für unsere Gesellschaft: weil es mit diesem neuen Gesetz zu Beschränkungen bei ästhetischen Operationen kommt. Das ist auch ein Puzzleteil zu einem hoffentlich baldigen Umdenken in der Gesellschaft.

Es ist gut, Herr Minister, dass Sie bei den Jungen ansetzen. – Vielen Dank. Es ist gut, dass es künftig keine Busenvergrößerung oder ähnliche OPs unter 16 Jahren geben wird. Und es ist gut, dass auch die berüchtigten Vorher-Nachher-Bilder verboten wer­den. Natürlich gibt es in der heutigen Globalisierung wohin man schaut irreführende Werbung, aber genau deshalb ist es notwendig, unserer Jugend Orientierung zu geben und sie zu kritischem Denken zu erziehen. Das ist der Schlüssel.

Der Jugendwahn ist zum Glück, wie wir sehen, vorbei. Immer mehr Ältere machen Karriere, auch wenn man nicht Tina Turner heißt. Wir sind auf gutem Weg zu einem Umdenken. Wohin? – Wir sind auf gutem Weg zu einem Umdenken: hin zu einer Gesellschaft, in der es nicht wichtig ist, ob der eine oder der andere ein paar Falten mehr oder weniger hat. Das ist uns wichtig und das führt zum Nachdenken. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abgeordneten Kickl und Markowitz.)

12.24


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Strutz. – Bitte.

 


12.24.21

Abgeordneter Dr. Martin Strutz (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Gesund­heitsminister! Ich melde mich nochmals kurz zu Wort. Das Projekt ELGA ist im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform das größte Projekt in Ihrer Zuständigkeit. (Abg. Kickl: Aufpassen, Herr Minister!)

Ich habe Sie in meiner ersten Wortmeldung aufgefordert, darauf Bezug zu nehmen, dass Sie den angekündigten Gesetzesantrag bisher noch nicht eingebracht haben. Der Vorsitzende des Hauptverbandes Hans Jörg Schelling hat erklärt, dass, wenn bis zum 30. Juni kein Antrag im Ministerrat eingebracht wird, sich der Hauptverband von diesem Projekt zurückzieht. Er hat das damit begründet, dass er für die Kosten in der Höhe von immerhin 30 Millionen €, die bisher verbraucht worden sind, keine Rüge vom Rechnungshof bekommen möchte.

 


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