Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll175. Sitzung / Seite 166

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

gemeldet haben. So weit, so gut. Leider waren von diesen 2 000 nur 128 militärisch verwendbar, somit ergibt sich eine Brauchbarkeitsrate von 6,4 Prozent. (Zwischenruf der Abg. Mag. Lapp.) Wenn man das auf das Profi-Heer des Herrn Bundesministers, das am 20. Jänner bei der Volksbefragung zur Abstimmung stehen wird, umlegen würde, dann würde das bedeuten, dass wir für 9 300 Mann genau 145 000 Freiwillige bräuchten. Ich glaube, nicht einmal die SPÖ-Fraktion glaubt, dass das geht. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn wir das gleiche Tempo an den Tagen legen wie jetzt, nämlich die 115 Soldaten acht Monate, dann würde der Herr Bundesminister Darabos 48 Jahre brauchen, um diese 9 300 Freiwilligen zu haben. Wir alle wissen, 48 Jahre, das wird auch der Bundesminister Darabos als Minister wohl nicht mehr erleben.

Frau Abgeordnete Lapp, schön, dass Sie wieder da sind! Sie haben mir ja gestern vorgehalten, ich betreibe Darabos-Bashing. Ich betreibe nicht Darabos-Bashing, sondern das ist Kritik, die ernst zu nehmen ist. Und ich würde mir wünschen, dass jeder, der hier als Abgeordneter seine Verantwortung lebt, nämlich Schutz und Hilfe für die Bevölkerung ernst nimmt und für ein Bundesheer einsteht, das nicht als Darabos-Bashing abtut, sondern diese Kritik mitnimmt und hoffentlich Politik im Sinne eines sicheren Österreichs betreibt.

Frau Abgeordnete Lapp, letzter Satz: Ich bin seit 17 Jahren als Bediensteter des Bun­desheeres – das haben Sie ja gestern festgestellt – tagtäglich in Kasernen. Ich weiß nicht, wie oft Sie in Kasernen sind. Bei einem Neujahrsempfang oder bei einem Gulaschessen vielleicht irgendwann einmal. (Abg. Mag. Lapp: Sie haben ja keine Ahnung!) Aber Sie können mir glauben, ich habe das Ohr auch bei den Bediensteten, und ich weiß, wo es beim Bundesheer hapert. (Beifall bei der FPÖ.)

19.51


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Buchmayr. – Bitte.

 


19.51.10

Abgeordneter Harry Rudolf Buchmayr (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Finanzstaatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Da vorhin gesagt wurde, es wird auf sehr hohem Niveau gejammert, werde ich mich bemühen, auf weniger hohem Niveau zu jammern.

Wie vielleicht einige wissen, wurde vor Kurzem der Bericht über die soziale Lage der Studierenden in Österreich vorgestellt, und zwar über den Zeitraum von 1998 bis 2011. Der Anteil der StudentInnen aus sozial benachteiligten Schichten sank in dem Zeitraum von 26 auf 18 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als 24 000 jungen Menschen eine akademische Laufbahn verwehrt wurde. Das hängt sehr häufig auch mit der finan­ziel-len Situation zusammen. Gleichzeitig wissen wir um die Ungerechtigkeiten des Stipendiensystems in Österreich. In Summe sind es zirka 40 000 Studierende von mehr als 300 000 Studierenden, die eine Beihilfe bekommen. Und trotzdem ist die reale Situation, dass fast die Hälfte der Studierenden, nämlich 47 Prozent, neben dem Studium arbeiten gehen müssen.

Ich denke, es ist schon klar, dass wir jungen Menschen den besten Zugang zur Bildung ermöglichen müssen. Dazu sind wir verpflichtet, und das ist auch ein Standortvorteil Österreichs. Aber da zielsicherer zu investieren in Studenten und deren Unterstützung, glaube ich, ist ein unbedingtes Muss, denn es ist schon ein deutlicher Unterschied, ob man arbeitet und nebenbei studiert, das manifestiert sich dann natürlich auch in der Qualität des Studiums. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

19.53

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite