Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 88

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Zum Zweiten, sehr geehrte Damen und Herren: Wir haben vorhin blaue Panikmache pur erlebt in der Rede des Arztes, des Zahnarztes Dr. Karlsböck. Eine Frage an ihn: Von welchem Land hat er bei der Vernaderung des Gesundheitssystems gespro­chen? – Von Österreich nicht! Von einem Land mit einem der besten Gesundheitssys­teme der Welt wohl nicht! (Beifall bei der SPÖ.)

Gott sei Dank, sehr geehrte Damen und Herren, gibt es viele Ärzte, die positiver den­ken als manche hier im Hohen Haus oder in der Ärztekammer. Wenn ein niederöster­reichischer Landesrat von der Abschaffung der Kammer gesprochen hat, dann meine ich, er hat wohl ein bisschen zu weit gegriffen. Aber einige Funktionäre gehörten dort abgewählt, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ. – Ruf bei der FPÖ: In den Kammern auch! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Ich möchte ELGA aus dem Blickwinkel der Pflege – als Vertreter einer großen Pflege­organisation, nämlich der Volkshilfe – kurz beleuchten und diese Frage stellen: Ist ELGA auch für die Pflege in Hinkunft nutzbar? – Die Antwort ist eindeutig: Jawohl, es wird auch in der Pflege durch ELGA Fortschritte geben. In einer der weiteren Ausbau­phasen werden nämlich auch die Pflegedienstanbieter in das ELGA-System mit einbe­zogen. (Demonstrativer Beifall der Abg. Mag. Aubauer.)

Es ist dringend geboten – das kann ich aus der Praxis sagen –, dass wir für mehr Infor­mationsvernetzung auch in der Pflege sorgen. ELGA wird daher auch in der Pflege Nutzen bringen, und zwar zuallererst für die betroffenen Menschen, für die Patientin­nen und die Patienten, die wir betreuen. An der Behandlung und Betreuung sind heute meist mehrere Gesundheitseinrichtungen beteiligt, und gerade deswegen muss der In­formationsfluss zwischen diesen übergreifend gesichert werden.

Bereits vorhandenes Wissen zum Patienten stärkt die Qualität der medizinischen und pflegerischen Entscheidungen. ELGA wird das gewährleisten, sehr geehrte Damen und Herren! Die Patientensicherheit wird erhöht werden. Vor allem die Belastung der Patientinnen und Patienten durch Mehrfachuntersuchungen kann reduziert werden, und ELGA wird dazu beitragen. Das ist auch eine Frage der Menschlichkeit. Es geht ja meist um alte und auch schon nicht mehr belastbare Menschen. Aber auch die Be­lastbarkeit der Angehörigen und der Pflegerinnen und Pfleger ist eine begrenzte, und ELGA wird uns hier helfen.

Zuletzt ist es auch eine Frage der Kosten. Zeitersparnis bei der Bewältigung der medi­zinischen Bürokratie, wenn ich das so nennen darf, wird auch eine Kostenersparnis sein; es bleibt dann Zeit, und es bleibt Geld für die Pflege. In diesem Sinne, sehr ge­ehrte Damen und Herren, sind wir von den pflegenden Organisationen sicher sehr po­sitiv zu ELGA eingestellt. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Mag. Aubauer.)

13.32


Präsident Fritz Neugebauer: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Strutz. Wunschgemäß sind 5 Minuten eingestellt. – Bitte.

 


13.32.11

Abgeordneter Dr. Martin Strutz (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Gesetz über die Elektronische Gesundheitsakte ist sicherlich eine hochsensible Materie und ist sicher­lich das Gesetz mit den weitreichendsten Folgen für jeden von uns – für jeden, für Sie persönlich –, das wir in dieser Legislaturperiode beschließen. Deswegen auch meine Hochachtung und mein Respekt für den Debattenbeitrag der Frau Abgeordneten Hakl, die für sich persönlich entschieden hat: Ich traue den schönen Worten, die hier von­seiten des Gesundheitsministers gesprochen wurden und die im Gesetz umrissen sind, nicht, und ich werde dagegen stimmen.

 


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