Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 173

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passt, wenn es ihr gerade in den Kram passt. Eine echte Demokratie, eine echte di­rekte Demokratie ist auch dann zu unterstützen, wenn die Bevölkerung eine andere Meinung hat, als Sie gerade haben. Und in Wien haben Sie da ein sehr schlechtes Zeugnis für Ihr Eintreten für diese Art von direkter Demokratie abgelegt. (Beifall bei BZÖ und FPÖ sowie des Abg. Schmuckenschlager.)

In einem anderen Zusammenhang teile ich den Optimismus des Kollegen Stefan nicht, nämlich dass da noch irgendetwas herauskommen wird bei diesen Arbeitskreisen. Wir werden dieser Vorlage jetzt zustimmen, aber ich bedauere es wirklich sehr, dass wir nichts anderes weitergebracht haben.

Es gibt diesen Arbeitskreis direkte Demokratie, es gibt einen Unterausschuss zur Ver­waltungsreform, es gibt eine Gruppe zur Geschäftsordnung, es gibt eine Gruppe zur Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin, in denen wir alle gemeinsam sitzen, und dabei schließe ich jetzt gar niemanden aus, keinen Vertreter, auch die der Regierungsfrak­tionen nicht, die in diesen Gremien sitzen und dort tage- und wochenlang wirklich in­tensive und ehrliche Arbeit geleistet haben. Irgendwelche Sekretariate oder andere Ins­titutionen von Rot und Schwarz, die wir gar nicht beeinflussen können, haben an­scheinend ganz einfach andere Meinungen. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: St. Pöl­ten!) – Ja, St. Pölten, unser Bundesonkel, selbstverständlich, der ja dann anscheinend auch irgendwelche Anweisungen gibt. (Abg. Höfinger: Das ist nicht richtig! Das tut er nicht!) – Bitte? Das tut man nicht? – Nein, jetzt sage ich dir eines, lieber Kollege: Dan­ke! Ich freue mich ja immer, wenn Leute der ÖVP aus der vorletzten oder drittletzten Reihe mir die Hölzeln werfen.

Lieber Kollege, du bist Abgeordneter zum Nationalrat, oder? Unabhängiger, frei ge­wählter Abgeordneter zum Nationalrat! Repräsentative Demokratie! Und dir müsste es genauso wie uns allen hier ganz schlecht aufstoßen, dass wir hier positive Arbeit ma­chen, auch du, oder Arbeit machen wollen, in den Ausschüssen sitzen, in den Arbeits­gruppen sitzen, in den Unterausschüssen sitzen und das Gefühl haben, es gäbe ei­gentlich einen Konsens. Und nur weil irgendwer, der für die Bundesgesetzgebung nicht demokratisch legitimiert ist, der irgendwo sitzt in einer Kammer, in einem Verband, in einem Bundesland, das nicht will, was wir hier alle gemeinsam beschließen könnten, geschieht das dann nicht.

Lieber Kollege, auch wenn du jetzt so ganz konzentriert in deinen Laptop schaust: Das kann dir doch nicht egal sein! Da kann man doch nicht sagen, das lassen wir jetzt so. Oder, lieber Kollege? Oder gehen wir gleich heraus aus diesen Ausschüssen und die­sen Arbeitsgruppen? Jetzt sagt er nichts mehr. (Abg. Dr. Cap: Der redet nicht mit dir!) Also zuerst zwischenrufen, aber dann nicht in den Dialog einsteigen. Das ist bedauer­lich.

Also noch einmal: Wir stimmen der Vorlage zu. Das ist eine Notwendigkeit aufgrund der Reformen in der Steiermark, aber es ist schade, dass wir in dieser Legislaturperio­de – ich befürchte das, denn im nächsten Jahr wird nicht mehr viel geschehen – nicht mehr zusammenbringen bei der Reform des Wahlrechts, bei den Instrumenten der direkten Demokratie und der Personalisierung des Wahlrechts. Es wäre sehr, sehr not­wendig, dass wir da etwas weiterbringen, wie auch bei allen anderen Unterausschüs­sen, Arbeitskreisen und Untergruppen, die viel Arbeit geleistet, aber leider keine Ergeb­nisse gebracht haben. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Mag. Gaßner: Das muss er jetzt gleich dem Pröll schreiben!)

18.34


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hagen. – Bitte.

 


18.34.29

Abgeordneter Christoph Hagen (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Grundsätzlich möchte ich sagen, dass auch wir vom


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