Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 411

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17.55.05

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es ist schon ein paarmal gesagt worden: Das Budget für Kunst und Kultur ist in Zeiten des Sparens gleich geblieben. Dazu möchte ich Ihnen sehr herzlich gratulieren, Frau Ministerin! Ich denke, das zeigt, dass Kultur für Sie – aber ich glaube, dass gilt für Österreich auch grundsätzlich – einen hohen Stellenwert hat, daher spiegelt sich das dann auch in der finanziellen Bedeckung wider. Man muss allerdings ehrlicherweise sagen, dass große Teile des Budgets naturgemäß von vornherein eher reserviert sind für die diversen Pflichtausgaben, die es gibt.

Ich freue mich daher besonders über die zwar geringe, aber doch merkbare Auf­stockung der Ausgaben für die regionale Kunstförderung. Wenn wir uns alle darüber einig sind – und ich denke, das entspricht ja auch dem Wirkungsziel –, dass Kunst geistige Nahrung ist, die in den Bundesländern, in den Regionen draußen auch merk- und spürbar sein muss, dann ist klar, dass sich das auch im Budget widerspiegeln muss. Kunst darf kein Minderheitenprogramm sein, sondern es muss einen nieder­schwelligen Zugang dazu geben.

Der Bund unterstützt einige Kulturinitiativen in den Bundesländern – und auch dafür ein herzliches Dankeschön. Ich möchte das verbinden mit der Bitte, diesen Weg auch nächstes Jahr weiterzugehen und die Kunst in den Regionen verstärkt zu fördern.

Ein zweites Thema, das mir sehr, sehr wichtig ist und auf das ich schon einige Male eingegangen bin, ist das Thema der Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Musikschulen. Zu dieser Zusammenarbeit gibt es ja ein klares Bekenntnis der Landeshauptleutekonferenz.

Mir als Oberösterreicherin ist das auch deshalb besonders wichtig, weil wir in Ober­österreich ein besonders gut ausgebautes Musikschulwerk haben und das Land Ober-österreich auch ein Bundesland ist, das besonders viel in die Musikschulen investiert. Und ich denke, besonders jetzt, wenn es um den Ausbau der Ganztagsschule beziehungsweise der schulischen Nachmittagsbetreuung geht, wird sich das Thema der Zusammenarbeit Musikschule und Schule besonders stellen. Da wird es natürlich um das Thema der Raumaufteilung gehen, also um ein Konzept, wo man sich fragt, wie man auf der einen Seite den Bedürfnissen der Schule gerecht wird, aber auch den Notwendigkeiten, die ein Musikunterricht mit den unterschiedlichsten Instrumenten, die da unterrichtet werden, einfach so mit sich bringt.

Ich denke, das ist auch deshalb besonders wichtig, weil in den Musikschulen doch sehr früh die Basis für ein zukünftiges Kulturverständnis gelegt wird, und ich möchte eigentlich den Kulturbegriff da doch relativ weit fassen. Ich denke, je breiter und je bunter ein Kulturangebot in einer Region ist, desto selbstverständlicher wird diese Breite auch für die Menschen werden. Und Toleranz auch anderen Kulturen gegenüber ist sicherlich auch Ergebnis eines vielfältigen und bunten Kulturangebots.

Auch aus diesem Grund sehe ich die Einbindung der Musikschulen als wichtigen Bestandteil und auch wichtig für die zukünftige Ausprägung des Bildungssystems. Ich ersuche Sie, dafür Sorge zu tragen, dass jetzt eben im Zuge des Ausbaus der Ganz-tagsschule und der Tagesbetreuung das Thema Zusammenarbeit Musikschule und Schule wirklich auch in ein echtes Konzept mündet und das dann sozusagen gleich mit bedacht wird. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

17.58


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. 3 Minuten. – Bitte. (Abg. Pendl: Das wird eine gute Rede!)

 


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