Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 514

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12.35.49

Abgeordneter Stefan Markowitz (STRONACH): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Für den Bereich Familie und Jugend steht Ihnen 2013 ein Budget von 6,5 Milliarden € zur Verfügung. Das sind unterm Strich 160 Millionen € mehr als in diesem Jahr. Einmalige Mehrauszahlungen bestehen bei den Familienbeihilfen, näm­lich plus 44,9 Millionen €. Das passiert durch Umschichtungen, durch den Auszah­lungsmodus von Ausgleichszahlungen für Kinder, die im Ausland leben. Höhere Auszahlungen gibt es weiters bezüglich der Freifahrten für Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge, und zwar plus 14,6 Millionen €. Für die Indexanpassung der Unterhaltsvor­schüsse ist ein Betrag in Höhe von 11,7 Millionen € vorgesehen.

Herr Minister, es gibt einen wichtigen Punkt, den wir diskutieren müssen. Ich habe heute Radio gehört, da ist eine Imagekampagne für Installateure gelaufen. Ich weiß nicht, ob Sie das gehört haben, aber ich finde es ganz gut, dass man endlich einmal anfängt, die Lehrberufe wieder attraktiver zu machen. Ich fordere schon seit Jahren, dass wir Imagekampagnen im Tourismus machen, denn gerade hier haben wir offene Lehrstellen im Tourismusland Österreich.

Ich würde mir wünschen, wenn wir über das Budget diskutieren, dass auch Tourismus vorkommt. Da habe ich keinen einzigen Punkt gefunden, wo Tourismus oben steht. Wenn Sie das anschauen, da wird über alles diskutiert, aber einen eigenen Punkt „Tourismus“ finden wir im Tourismusland Österreich nicht. Ich finde, das haben sich die vielen Berufstätigen, die vielen Unternehmerinnen und Unternehmer, die Öster­reich Werbung, alle, die dafür sorgen, dass man Arbeitsplätze in diesem Land schafft, dass wir ein gutes Image haben und vor allem, dass wir wieder Lehrlinge finden, die in Tourismusbetrieben arbeiten wollen, einfach nicht verdient. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich würde mir wünschen, dass wir in Zukunft einfach explizit … (Abg. Mag. Wurm: Dann muss man das attraktiver machen!) – Frau Kollegin Wurm, da muss ich Ihnen recht geben. Das ist ja das Hauptproblem. Wir müssen nicht nur schauen, dass wir den Lehrberuf im Tourismusbereich attraktiver gestalten, sondern darüber hinaus auch dafür sorgen, dass die Lehrlinge, die den Abschluss schaffen, auch dort bleiben. Es ist eigentlich ein Beruf, der Freude macht, es ist ein Beruf, der im Ausland hoch angesehen ist, denn ein topausgebildeter Koch findet ja weltweit eine super Stelle. Das sehen wir ja auch, wenn wir uns die Printmedien anschauen; das ist etwas, womit man auch Geld verdienen kann.

Ich würde mir wünschen, dass wir da Imagekampagnen machen. Herr Minister, ich habe mir das angeschaut: Jugend ist ja Ihr Thema, das betrifft Sie ja. Wenn man sich das in Europa anschaut, so haben wir in Europa, was die Arbeitslosenzahlen bei Jugendlichen betrifft, Kosten von 153 Milliarden € im Jahr. 153 Milliarden € Kosten verursachen Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren in Europa, weil sie keinen Job haben. Das kann ja so nicht weitergehen!

Ich habe mir auch die Österreichzahlen angeschaut. Die Jugendarbeitslosigkeitszahl der 15- bis 25-Jährigen in Österreich beträgt 7,4 Prozent, jene der 20- bis 24-Jährigen 7,3 Prozent. Allein in Wien haben wir Arbeitslosenzahlen bei den 15- bis 25-Jährigen von 12 800 Menschen.

Herr Minister Mitterlehner, Sie werden mir sicher recht geben, das sind die Lang­zeitarbeitslosen von morgen. Hier müssen wir massiv entgegenwirken. Sie haben so ein Riesenbudget, Sie haben ein Budget von 6,5 Milliarden €. Ich bin sehr froh darüber, dass ich heute über die erste Imagekampagne für Installateure gehört habe, aber das ist jetzt genau jene Berufssparte, in der es keine offenen Lehrstellen gibt. Ich finde, wir


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