Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 33

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Welche Maßnahmen werden Sie gemeinsam mit Ihrem Ministerium ergreifen, dass die Förderung von Kultur und Kunst, von zeitgenössischer Kultur und Kunst, durch privates Sponsoring steuerlich als Sonderausgabe anerkannt wird?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das ist ein Thema, dass uns ja schon, ich möchte fast sagen, Jahrzehnte beschäftigt. Das kenne ich noch aus meiner Zeit, als ich im Finanzministerium gearbeitet habe. – Wir haben diesen Wunsch im Finanzministerium deponiert. Es bleibt wohl abzuwarten, inwieweit das bei einer Steuerreform dann aufgegriffen wird.

Was die Maßnahmen, die ich jetzt unmittelbar setzen kann, betrifft, kann ich sagen: Ich freue mich sehr, dass wir in budgetär schwierigen Zeiten immerhin das Budget um 500 000 € auf 5,5 Millionen € 2013 erhöhen konnten. Und ich freue mich, dass ich wieder Planungssicherheit geben kann, und zwar durch mehrjährige Verträge.

Und: Sehr, sehr viele Kulturinitiativen kooperieren jetzt schon mit den Schulen. Es werden diese Möglichkeiten noch zunehmen über die ganztägigen Schulangebote, sodass auch von dieser Seite Impulse und auch Beschäftigungsmöglichkeiten kommen werden.

Ich denke, dass damit insgesamt das Ansehen der Kunstschaffenden weiter steigen wird, und das halte ich für besonders wichtig.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig.

 


Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin, Sie haben die Studie zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler, die 2008 veröf­fentlicht wurde, bereits angesprochen. Darin wird vor allem die Problematik aufgezeigt, mit der Künstlerinnen und Künstler in ihrem Arbeitsumfeld konfrontiert sind. Es werden darin aber auch die Belastungsfaktoren angesprochen, mit denen Künstlerinnen und Künstler zu kämpfen haben, speziell was Sozialrecht, versicherungsrechtliche Absicherungen, aber auch was Absicherungsmöglichkeiten bei Verdienstausgängen betrifft.

Ich weiß, dass Ihnen, Frau Ministerin, die Freiheit der Kunst, die Freiheit der KünstlerInnen auf der einen Seite und die Wertschätzung der KünstlerInnen auf der anderen Seite ganz besonders wichtig sind. – Meine Frage lautet daher:

Welche Initiativen werden Sie setzen zur besseren sozialen Absicherung von Künstle­rinnen und Künstlern?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das Aller­wichtigste sind, denke ich, zunächst einmal die Offensivmaßnahmen, nämlich das Kunstschaffen in Österreich zu fördern: auf der einen Seite finanziell über die Kunstförderungen, über die Projektförderungen, aber auf der anderen Seite auch durch Anerkennung und Wertschätzung. Daher: Preise, Auszeichnungen, das Kuratieren von Ausstellungen mit zeitgenössischen österreichischen Künstlerinnen und Künstlern, die Förderung des Filmschaffens, und zwar auch im innovativen Bereich. Das müssen die Offensivmaßnahmen sein, damit sich die Künstlerinnen und Künstler etablieren und ein Einkommen erzielen können! Das sind die wichtigen Maßnahmen.

Darüber hinaus: Künstlerhilfe, Literar-Mechana, Sozialfonds, Künstler-Sozialversiche­rungs­fonds, um auch abfedernd wirksam zu sein.

 


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