Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 34

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Leider können wir Ideen, die in Richtung Grundabsicherung der Künstlerinnen und Künstler gehen, über das Kunstbudget nicht Folge leisten. Aber wir müssen alles daransetzen, die Kunstschaffenden, die mit uns leben, zu fördern und wertzuschätzen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Durchschlag.

 


Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Guten Morgen, Frau Ministerin! Der Kulturrat Österreich als Zusammenschluss der Kulturmedien und Kunstschaffenden hat vor einigen Tagen Bilanz gezogen in der Publikation mit dem Titel „42 Monate Interministerielle Arbeitsgruppen (IMAG)“.

Darin wird beklagt, dass vier Jahre nach der Studie zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler in Österreich nicht rasend viel weitergegangen ist und es weder im Bereich der Sozialversicherung noch bei der Arbeitslosenversicherung noch bei der Kunstförderung große Strukturveränderungen gegeben hat. Jetzt meine Fragen an Sie:

Wie beurteilen Sie diesen Bericht? Was sagen Sie zu diesem Prozess, den Sie ja 2009 maßgeblich angestoßen haben? Welche Initiativen werden Sie ergreifen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: In der Tat ist das ein sehr steiniger und weiter Weg. Wir – ich darf hier in Form von „wir“ sprechen, weil vor allem Andrea Ecker, meine Sektionschefin in der Kunstsektion, sich da sehr stark einbringt – sind sehr froh, dass es uns geglückt ist – übrigens als erstem Land in diesem Maßstab –, eine interministerielle Arbeitsgruppe als Dauerarbeits­gruppe für Künstler einzurichten.

Ich möchte die Erfolge hier nicht zu kritisch oder zu gering bewertet sehen. Wir haben doch enorme Steigerungen im Künstler-Sozialversicherungsfonds, was die Zuschüsse für die Künstler betrifft. Wir haben ein Schauspielergesetz. Wir haben Informations­materialien enorm verbessert und vor allem auch die Wertschätzung und Wahrneh­mung für Kunst und Kultur in allen Ressorts verankert. Wir beschäftigen uns jetzt sehr intensiv – vor allem ist da Beatrix Karl federführend tätig – mit dem ganzen Fragen­komplex des Urheberrechts.

Also ich sehe es nicht ganz so kritisch. Ich kann schon die Enttäuschung zum Teil verstehen, weil da enorm viel Arbeit investiert wird, aber die wird nicht umsonst investiert. Es gelten auch da die Gesetze der Physik: Auch intellektuelle Energie geht nicht verloren! Und wir kommen weiter. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Huber.

 


Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Kunst ist ein Teil von Kultur. Frau Bundes­minister, die Initiative, Kunstwerke, Kunstgegenstände, welche sich in öffentlicher Hand befinden, zu verleihen, ist wichtig, ist richtig, ist Teil der Kulturpolitik. Das ist eine gute Kulturinitiative.

Aber es verschwinden jährlich Tausende Kunstwerke. Allein in Tirol sind, haben wir jetzt erfahren, 475 Kunstwerke verschwunden, wurden gestohlen, haben sich sozu­sagen in Luft aufgelöst. Niemand weiß, wo sie sind.

Auf Bundesebene ist es in der Artothek, in den Bundesmuseen ähnlich. Daher würde mich Folgendes interessieren:

Was werden Sie unternehmen, um dem Einhalt zu gebieten, und dass die Diebe, wer auch immer sie sein mögen, ausgeforscht werden, damit diese Kunstgegenstände wieder zurück in die Hand des Steuerzahlers kommen?

 


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