Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 60

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Diese jungen Menschen haben sich auf den Fahrplan verlassen, haben im Internet ge­schaut, ob es irgendwo Verspätungen oder Sonstiges gibt. Nichts dergleichen stand drinnen. Während sie dann abgereist sind, ist irgendwo ein Zug ausgefallen. Das ist nicht bekannt gegeben worden, wurde auch im Zug nicht durchgesagt. Es hat dann ei­ne Verkettung vieler unglücklicher Umstände gegeben, jedenfalls haben die jungen Bur­schen den Flug in die USA verpasst.

Jetzt streiten sie mit den ÖBB um die Entschädigung, keiner will zuständig sein. Zuerst hat man ihnen Peanuts angeboten, mittlerweile hat man ihnen, nachdem sich da der ORF eingeschaltet hat, ein besseres Angebot gemacht, aber immer noch nicht ein zu­friedenstellendes. Das ist meiner Ansicht nach nicht die richtige Umgangsweise, weil nachweislich, wie ich aus dem Bericht ersehen habe, die ÖBB sehr wohl dafür ver­antwortlich sind, dass diese jungen Leute den Flug nach Amerika verpasst haben.

Es gibt also bei den ÖBB schon noch Dinge, die nicht funktionieren. Es klingt manches sehr gut, aber in der Praxis schaut es dann halt oft anders aus. Frau Minister, vielleicht können Sie mit Herrn Kern einmal sprechen und ihm einen Schubs geben, dass diese jungen Menschen zumindest für ihre entgangenen Urlaubsfreuden etwas entschädigt werden und vielleicht doch noch ein großzügigeres Angebot bekommen. (Beifall beim Team Stronach.)

Die Regierungsvorlage zur Verbesserung der Fahrgastrechte, die heute beschlossen werden soll, bekommt unsere Zustimmung, auch deshalb, weil wir vom Team Stronach für mehr Fairness sind, und da wird den Fahrgästen gegenüber mehr Fairness gebo­ten. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist noch nicht alles perfekt, wie ich jetzt auch an dem Beispiel ausgeführt habe. Daran können Sie noch arbeiten, Frau Mi­nister. Der Zug fährt in die richtige Richtung, und deshalb werden Sie unsere Unterstüt­zung bekommen. (Beifall beim Team Stronach.)

11.28


Präsident Fritz Neugebauer: Nun gelangt Frau Bundesministerin Bures zu Wort. – Bitte.

 


11.28.20

Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie Doris Bures: Sehr ge­ehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Ab­geordneter, ich danke Ihnen auch. Bei Millionen von Kundinnen und Kunden, die täg­lich von den ÖBB sehr zufriedenstellend befördert werden, schließe ich nicht aus, dass es da und dort auch einmal ein Problem geben kann. Ich habe trotzdem den Ein­druck – Sie haben das ja auch bestätigt –, dass in dem Unternehmen das Bewusst­sein, ein Dienstleistungsunternehmen zu sein, wo wie in vielen anderen Dienstleis­tungsbereichen auch die Devise gilt: Der Kunde ist König!, schon Platz gegriffen hat, denn in den letzten Jahren ist gerade in puncto Kundenfreundlichkeit sehr viel gesche­hen.

Frau Abgeordnete Hakl hat hier ein negatives Beispiel gebracht. Wissen Sie, ich glau­be, dass man immer im Leben einem unfreundlichen Menschen, im Gasthaus oder sonst wo, begegnen kann, aber es ist wichtig, nicht immer ein ganzes System oder ei­ne ganze Berufsgruppe zu diffamieren und damit in Frage zu stellen. Ich lese so wie Sie immer alle Tageszeitungen und ich kann Ihnen sagen, wie oft Berichte darüber kommen, wie hilfsbereit Beschäftigte bei den Bundesbahnen – weit über ihren Aufga­benbereich hinaus – den Bahnkunden gegenüber sind.

Ich erlebe das, so wie viele von Ihnen auch – und nicht deswegen, weil ich die Ver­kehrsministerin bin –, in den Bahnhöfen, in den Zügen, die Beschäftigten bei der Bun­desbahn sind engagierte Leute, die im Interesse der Bahnkunden und Bahnkundinnen Tag und Nacht, auch Samstag und Sonntag unterwegs und tätig sind. Das wollte ich


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