Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 220

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sonderes: Lieber Kollege Pirklhuber, ausgehend von dir, unterstützt und ausgearbeitet von fünf Parteien, wird er jetzt von sechs Parteien beschlossen. Ich habe gehört, dass die neue Fraktion auch mitstimmen wird. Also so etwas wird es so schnell auch hier herinnen nicht mehr geben. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das glaube ich auch! – Demons­trativer Beifall der Abg. Mag. Brunner in Richtung des Abg. Dr. Pirklhuber.) Das ist al­so eine ganz interessante Entwicklung.

Lieber Kollege Pirklhuber, du hast gemeint, wir sollten doch in der Cafeteria, also bei uns anfangen und dann in der nächsten GP  (Abg. Dr. Pirklhuber: Auch für die nächste GP!) – Natürlich, es ist alles bestens. Ich habe nur die Bitte, fangen wir sofort an und nicht in der nächsten GP, denn da bin ich nicht mehr dabei. (Ruf bei der ÖVP: Das ist schade!) Also das sollten wir schon jetzt machen.

Herr Bundesminister, Sie reden immer von den Genuss Regionen. Können wir uns nicht einmal durchringen, zu sagen, Österreich ist eine Genuss Region? Es stellt sich die Frage, wie viele es jetzt schon gibt. Machen wir aus Österreich eine Genuss Re­gion! Ich glaube, das wäre ein ganz interessanter Denkansatz. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren, der Preis ist allerdings schon noch ein Problem. Ich bringe Ihnen jetzt ein Beispiel. In unserem Seniorenzentrum in meiner Gemeinde Schwertberg kochen wir absolut regional biologisch und haben immer wieder das Problem – bei jeder Überprüfung! –, dass wir in der Küche zu teuer sind. Wir produzieren 200, 250 Essen für die Senioren, für die Kindergärten, für die Schulen, für Essen auf Rä­dern. Immer wieder werden wir darauf hingewiesen, dass wir zu teuer sind.

Wir sollten uns einmal überlegen, ob es neben den vielen Förderungen, die es in Ös­terreich gibt, nicht durchaus auch eine Konsumentenförderung geben könnte, damit wir genau diese Dinge weiter unter das Volk bringen können. Diese Idee stammt von Ewald Sacher, die hat er mir gerade noch beim Heruntergehen gesagt. Das ist ein wich­tiger Hinweis.

Wenn wir alle für gesunde Lebensmittel sind, dann müssen wir uns endlich auch dazu bekennen, dass wir mit den Spritzmitteln und bei der Fütterung sehr, sehr vorsichtig umgehen. Immer wieder gibt es Probleme mit Antibiotika. Immer wieder gibt es Proble­me mit Pestiziden.

Wenn sich, liebe Kollegen von der ÖVP, die Europäische Kommission jetzt bereits da­zu durchringt, für zwei Jahre zumindest einmal drei Neonicotinoide zu verbieten, dann sollten wir den nächsten Fünf-Parteien-Antrag sofort angehen und das auch in Öster­reich durchführen. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

20.33


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner zu diesem Tagesord­nungspunkt hat sich Herr Abgeordneter Auer zum zweiten Mal zu Wort gemeldet. 2 Mi­nuten. – Bitte.

 


20.33.58

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Da­men und Herren! Die Ausführungen des Kollegen Sacher haben mich bewogen, mich noch einmal zu Wort zu melden.

Er hat zu Recht darauf hingewiesen, dass es wichtig wäre, dass der Konsument die Verantwortung wahrnimmt, beim Einkauf danach zu trachten, Qualitätsprodukte zu kaufen, bei deren Produktion ökologische Kriterien zugrunde gelegt wurden. Er hat aber auch darauf hingewiesen, dass die Landwirtschaft aufgefordert wäre, entsprechend ökologisch zu produzieren. – Ich kann ihn beruhigen, die österreichische Landwirt­schaft produziert ökologisch.

Zum Zweiten darf ich die Kluft zwischen Wunsch und Realität darstellen. Bei mir war heute in der Früh der Vertreter des größten Betriebs Österreichs, der pro Woche


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