wert bleibt aber weiterhin Grundlage für die pauschale Einkommensermittlung und die Sozialversicherung der Bauern.
Ich muss unserem Landwirtschaftssprecher Kurt Gaßner recht geben, wenn er die Meinung vertritt, dass ein nächster Schritt folgen muss, nämlich jener, dass die gesamte Landwirtschaft verpflichtet wird, eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung beziehungsweise eine Buchhaltung zu machen. Das ist genau jener Ansatz, wie es auch jeder andere Unternehmer in Österreich machen muss.
Was laut Antrag des BZÖ die Zuständigkeit einer möglichen Koordinierungsfunktion diesbezüglich betrifft, wurde im Ausschuss ausführlich darüber diskutiert und auf das Finanzressort verwiesen. Der Landwirtschaftsausschuss hat auch empfohlen, der Nationalrat wolle den Bericht des Ausschusses zur Kenntnis nehmen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)
20.45
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Huber. 3 Minuten sind eingestellt. – Bitte.
20.45
Abgeordneter
Gerhard Huber (BZÖ): Geschätzter
Herr Präsident! Herr Bundesminister! Jetzt wird es Zeit, dass wir
hier herinnen wieder einmal munter werden, denn es geht um die Anliegen der
Landwirte. Ihr sitzt da drinnen, verratet und verkauft die Bauern und
lacht dazu. (Zwischenruf des Abg. Jakob Auer.) Die Bauern haben
Angst, die Landwirte haben Angst. Ich war vorgestern bei einer
Podiumsdiskussion in Laimbach, Bezirk Melk, und habe gesehen, die Landwirte
haben Angst. Die sagen, wir haben heute einen ÖVP-Machtapparat namens AMA,
der uns kontrolliert, der gegen jedes Menschenrecht verstößt. Das
sagen die Bauern. (Beifall beim BZÖ. – Zwischenruf der
Abg. Steibl.)
Und eines kann ich Ihnen sagen, das Lachen wird Ihnen vergehen, spätestens bei der nächsten Wahl, denn was ihr jetzt mit den Landwirten aufführt, das passt auf keine Kuhhaut mehr. Die Landwirte sagen uns jetzt, wir haben vor keiner Buchhaltung Angst, denn eine Steuerprüfung durch das Finanzamt ist nichts im Vergleich zu einer AMA-Prüfung. Die Menschen, die Landwirte zittern vor dieser AMA, wo Sie auch jede Reform verweigern, einer AMA, wo wir 600 Beamte haben. Im Vergleich dazu hat die deutsche BALM, das Gegenstück zur österreichischen AMA, 83 Beamte.
Aber bitte, wenn Sie meinen, dass Sie solch vernünftige Anträge wie diesen BZÖ-Antrag einfach niederstimmen, sich da herausstellen, lachen und sagen müssen, beim Einheitswert, da wird ein bisschen angepasst, dann, meine lieben Damen und Herren, muss ich dem entgegenhalten, Sie werden sehen. Wann gehen euch endlich die Augen auf? Wie viele Bauern müssen noch schließen, damit ihr endlich aufhört, Raiffeisen zu vertreten, und endlich einmal beginnt, die Landwirte, die in ihrer Existenz bedroht sind, zu vertreten? (Beifall beim BZÖ.)
Sie haben vorhin groß von den Auswirkungen gesprochen. Ja welche Auswirkungen gibt es denn? Sie haben heute den Landwirt in eine Abhängigkeit getrieben. Der Landwirt muss so viele Aufzeichnungen führen. Die Buchhaltung wäre dagegen nichts, ein reines Nichts.
Es ist fatal, wenn die Landwirte teilweise ein Einkommen von 5 000, 6 000 € haben, wie es in den Seitentälern Osttirols der Fall ist, und dann noch von der AMA kontrolliert werden und auch die Sozialversicherungsbeiträge wieder von euch, von der ÖVP erhöht wurden. Und dann verweigert ihr überhaupt alles, das ist eine Schande. Die gesamte ÖVP-Agrarpolitik ist eine Schande! Ihr habt es so weit gebracht, dass Österreich nicht mehr autark ist. Wir können unsere Bevölkerung nicht mehr mit heimischen Lebensmitteln versorgen. Lesen Sie den Grünen Bericht!
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