Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 226

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Denken Sie nach!) Und ich kann Ihnen sagen, die wirklich gute Politik ist die, die den Bauern sagt, wie es geht, damit sie zu ihrem Geld kommen, wenn sie es brauchen. Wir in Niederösterreich machen das so. Und wir haben deswegen auch vergleichsweise sehr geringe Kontrolldurchschnitte, da eben in Niederösterreich die Anträge stimmen, die Beratung passt. Und der hohe Anteil an Bauernbundstimmen in der Kammerwahl spiegelt wider, dass die Bauern wissen, wer für sie da ist.

In dieser Diskussion um die neuen Einheitswerte war das genauso. Seit 2009 disku­tieren wir mit den Bauern dieses Thema. Natürlich ist Veränderung immer unange­nehm. Aber natürlich ist es auch so, dass die Bauern verstehen, dass nur das Notwen­digste geändert wird. Dass die Wissenschaftler, wie Kollege Pirklhuber gesagt hat, das noch nicht verstehen, das glaube ich gerne. Wenn man das nämlich wissenschaftlich gemacht hätte, dann hätten wir bei der Bewertung der Einheitswerte die Benachteili­gung der Region nicht einwerten dürfen, da die Ausgleichszahlung das ausgleicht, oder wir hätten bei Benachteiligung auch die Einnahmen aus den Ausgleichszahlungen he­reinnehmen müssen. Das haben wir nicht getan, um einfach einen politischen Konsens zu diesem Thema über ganz Österreich zu haben. Denn eines ist uns das Allerwich­tigste: Solange die Bauern zusammenhalten und mit einer Stimme in diesem Haus re­den, werden wir auch etwas weiterbringen.

Herr Kollege Huber, nicht weil das, was du redest, keinen wirklichen Hintergrund hat, ist es ein Jammer, sondern weil du keine Ahnung hast und weil du dich bemühst, dass du die Bauern auseinanderdividierst, ist es ein Jammer. Auf das, was du sagst, kann man verzichten, aber die Störung der Einheit, die ist unangenehm. Wir halten zusam­men, darum bringen wir auch etwas zustande. Das wird auch so bleiben. Jakob Auer hat es bewiesen, und Kollege Gaßner war ein fairer Partner. Deswegen, lieber Jakob, danke ich dir und auch dir, Kollege Gaßner. Und da wir heute gehört haben, dass du vielleicht in der nächsten Periode nicht mehr da bist, muss ich sagen, schön langsam würden wir uns aneinander gewöhnen, um dich wär’s direkt schade. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

20.54


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Herr Bundesminis­ter Dipl.-Ing. Berlakovich zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


20.54.44

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben beim vorigen Tagesordnungspunkt darüber geredet, dass man darauf achten soll, dass in den öffentlichen Küchen österreichische Lebensmittel verankert werden, dass Lebensmittel von österreichischen Biobauern ver­ankert werden, sodass man dadurch den kleinen Bauern hilft, und dass täglich Bauern aufhören, weil sie dem Konkurrenzdruck nicht mehr standhalten können. – Das war beim vorigen Tagesordnungspunkt.

Jetzt wird über das Einheitswertsystem geredet, wo es genau darum geht, den kleinen Bauern eine Chance zu geben, denn die Pauschalierung auf Basis des Einheitswert­systems bringt den kleinen Bauern etwas, da sie von Bürokratie entlastet sind. Die gro­ßen Betriebe müssen eine Buchhaltung machen.

Herr Kollege Huber, Sie können das doch nicht ernsthaft meinen, dass, wenn jeder ei­ne Buchhaltung macht, das angenehmer ist. (Zwischenruf des Abg. Huber.) Das kön­nen Sie doch nicht ernsthaft behaupten. Machen Sie einmal eine Buchhaltung! Dann werden Sie sehen, was das bedeutet. Das ist eine bürokratische Entlastung!

Und das große Verdienst von Jakob Auer, von Kollegen Gaßner und allen, die verhan­delt haben, die hier sitzen, ist, dass das Einheitswertsystem gerettet wurde, weil es


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