Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll191. Sitzung / Seite 203

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Ministerien, den Sozialpartnern, den Schülervertretern, den StudentInnenvertretern an einen Tisch setzen, um verpflichtende Qualitätskriterien für Praktika zu erstellen.

Ich möchte auch noch einige Gedanken zu einem Lösungsansatz preisgeben. Ich denke, dass es verstärkt Pflichtpraktika geben muss – verbindlich in den Studienplänen der Fachhochschulen, der Universitäten –, des Weiteren auch klar definierte inhaltliche Ziele für Praktika, aber auch klar definierte Arbeitszeitvorgaben.

Ich denke, es sollte zukünftig kein Praktikum mehr geben, das nicht bezahlt wird. Es sollte auch darüber nachgedacht werden, dass die Praktikanten sozial abgesichert sind, bis hin – und das möchte ich dezidiert verbalisieren –, dass die Zeit des Prak­tikums auch für Pensionszeiten angerechnet werden soll.

Des Weiteren soll es verpflichtende Evaluierungen und für Betriebe, die Praktikums­plätze anbieten, finanzielle Anreize geben.

Kolleginnen und Kollegen! Das Praktikum ist ein wesentlicher, integrierender Bestand­teil nicht nur der schulischen Ausbildung, sondern auch der Ausbildung im tertiären Bereich. Ich sehe unter anderem auch das Praktikum als einen wichtigen Schritt in Richtung Absicherung des Wirtschafts- und Forschungsstandortes Österreich. Wir wissen, dass die elitäre Ausbildung vor allem in den berufsbildenden Schulen und im tertiären Bildungsbereich vonstattengeht. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! (Beifall bei der SPÖ.)

19.13


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeordneter List. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


19.13.47

Abgeordneter Kurt List (BZÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Öffentliche Qualitätsdatenbank für Pflichtpraktika und Verankerung von Qualitätsstan­dards für Pflichtpraktika in Studienplänen: Das sind interessante Themenbereiche, die wir sehr differenziert bewerten müssen. Inhaltlich sind sie international aber zumindest im EU-Kontext zu beurteilen.

Wir streben eine EU-weite Regelung zur Qualitätssicherung von Praktikumsplätzen an. Diese Regelung ist sinnvoll, denn immer mehr junge Menschen entscheiden sich für das Sammeln von Erfahrungen im Ausland. Die Intentionen dieser beiden Anträge können zweifelsohne Beiträge für die internationale Stärkung des österreichischen Hochschulraumes sein; gleichzeitig können damit höchste Qualitätskriterien erreicht werden: Das sind doch alles Ziele, die Sie, Herr Bundesminister Töchterle, im schwarzen Hochschulplan festgeschrieben haben.

Unverständlich ist deshalb, dass die Diskussion so mager ausfällt und eine mögliche Qualitätssteigerung von beiden Parteien blockiert wird. Die Debatte bestätigt wieder, so wie vorher beim Universitätsgesetz, SPÖ und ÖVP sind auch im Wissenschafts­bereich, und hier im Konkreten bei diesen beiden Anträgen, echte Arbeitsverwei­gerer. Schwarz und Rot sind in der Wissenschaftspolitik längst gescheitert. (Abg. Mag. Gaßner: Jetzt hör auf!)

Die logische Konsequenz, Herr Bundesminister, und das wissen Sie von Rot und Schwarz, ist natürlich die Pleite im Ranking der Universitäten. Die einzige Universität im Vorderfeld, die Uni Wien, büßte kürzlich gleich 23 Plätze ein. Das sind sehr, sehr schlechte Noten für Sie, Herr Bundesminister Töchterle, denn Sie sind für diesen Absturz hauptverantwortlich. Sie sind im Amt frustriert und lassen sich von der SPÖ am Gängelband vorführen. So ist es, das wissen Sie, geschätzte Damen und Herren. (Abg. Mag. Gaßner: Ach so?) – Keine Einwände, das ist nämlich wirklich so!

 


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