Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll191. Sitzung / Seite 271

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dieses Buch hätte man dem Scheich ohne Weiteres vielleicht auch schenken können. Das wäre auch eine Möglichkeit, das vielleicht zu umgehen.

Ich möchte nicht die Mahnung der katholischen Kirche, der Bischofskonferenz in Deutschland zitieren, wo wirklich eindringlich gewarnt wird, die Christen würden von radikalen Muslimen verfolgt, ausgegrenzt und daran gehindert, ihre Religion auszu­üben. Oder Ägypten: 50 000 sind seit dieser schönen Frühlingsrevolution weggezogen, vertrieben worden.

Ich möchte aber auch Bischof Kapellari aus Graz zitieren, der dem „Kurier“ gegenüber sagt, Toleranz könne keine Einbahnstraße sein, die nur die Christen verpflichte. „Ge­gen die Verfolgung von Christen und anderen Minderheiten zum Beispiel in islamisch dominierten Ländern müssten nicht nur Christen, sondern Politik, Medien und die ganze westliche Zivilgesellschaft entschlossener auftreten.“

„Nathan der Weise“, Gotthold Ephraim Lessing lässt in diesem Sinn grüßen. Hundert Millionen Christen sind von Verfolgung bedroht. Es gibt genug Unterlagen von amnesty international, Hilfswerk Open Doors; ich möchte sie nicht alle zitieren, das würde eine Stunde dauern. Eine Schande für die zivilisierte Welt in Westeuropa, dass wir nicht mehr unternehmen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

23.16


Präsident Fritz Neugebauer: Der Entschließungsantrag wird mitverhandelt.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Josef Riemer und weiterer Abgeordneter betreffend Weltkulturerbe Kloster Mor Gabriel

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 15 über den Bericht des Ausschusses für Menschenrechte über den Antrag 1953/A(E) der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Franz Kirchgatterer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt des Klosters Mor Gabriel und Unterstützung der Rechte der christlichen Minderheit in der Türkei (2156 d.B.)in der 191. Sitzung des Nationalrates, XXIV. GP, am 27. Februar 2013

In der Präambel des Antrages 1953/A(E) der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Franz Kirchgatterer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt des Klosters Mor Gabriel und Unterstützung der Rechte der christlichen Minderheit in der Türkei wird folgendes völlig korrekt festgehalten:

„Mor Gabriel, gelegen im Distrikt Midyat, Provinz Mardin, der Republik Türkei, ist eines der ältesten christlichen Klöster weltweit. Wahrscheinlich 397 nach Christus gegründet, stellt es heute als eines der letzten intakten christlichen Klöster das geistliche und kulturelle Zentrum syrisch-orthodoxer Christen in Südostanatolien dar. Das Kloster kann auf eine 1 600 Jahre währende kontinuierliche Ausübung der Liturgie und klös­terlichen Lebens verweisen. Das Kloster Mor Gabriel spielt eine entscheidende Rolle bei der Pflege der syrisch-orthodoxen Kirche und deren syrisch-aramäischer Lithurgie sowie Alltagssprache und sichert institutionell das kulturelle Erbe der syrisch-ortho­doxen Bevölkerung. Schließlich ist das Kloster faktisch seit der Bischofsweihe des Abtes von Mor Gabriel gleichzeitig Sitz des Bischofs Mor Timotheos Samuel Aktas.“

Auf Grund dieser historischen, kulturellen und religiösen Bedeutung des Klosters Mor Gabriel stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden

 


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